Zu euphorisch: F1-Jungstar zerstört nach Podest-Platz seinen Pokal

Sensationell und dennoch souverän fuhr Isack Hadjar in seiner ersten Formel-1-Saison am Sonntag in Zandvoort auf Rang drei hinter dem WM-Führenden Oscar Piastri (24) und Max Verstappen (27). Dementsprechend groß war die Euphorie beim 20-jährigen Franzosen vom Racing-Bulls-Team: Während die Jubelfotos mit dem Team gemacht werden, stellte Hadjar den blau bemalten Keramik-Pokal ab - und dieser brach in zwei Teile.
Die Freude über seine Leistung konnte dies nicht trüben. Über seinen einzigen Fehler an diesem Tag konnte Hadjar nur lachen. Nur vier Piloten waren in der Geschichte der Motorsport-Königsklasse beim ersten Sprung aufs Podest je jünger. Im Alter von nur 20 Jahren und 337 Tagen lieferte Hadjar in Zandvoort das nächste gute Argument, um sich bald eines der begehrtesten Cockpits zu sichern.
"Ich möchte nicht neben Max fahren. Ich mag ihn nicht", sagte Hadjar und grinste kurz darauf. Natürlich meinte er das nicht ernst, aber sofort nach dem größten Erfolg seiner Karriere wurde er gefragt, ob er sich denn bald bei Red Bull sieht. Der Platz an der Seite von Weltmeister Max Verstappen dürfte 2026 wieder frei werden, weil der Japaner Yuki Tsunoda nicht überzeugt.
Hadjar vom Schwesterteam Racing Bulls scheint der logische Nachfolger zu sein, macht er in seinem ersten Jahr in der Rennserie doch einen herausragenden Job. "Offen gestanden ist es als Rookie mit diesen Autos nicht einfach. Dass er hier auf dem Podium steht, hat er absolut verdient", sagte Verstappen: "Isack bringt den Job zu Ende - und das ist einfach fantastisch zu sehen."
Lob gab es auch von der internationalen Presse für den Franzosen mit algerischen Wurzeln. "Isack Hadjar muss keinen Red Bull fahren, um bei einem Formel-1-Grand-Prix auf dem Podium zu stehen. Seine Racing Bulls reichen ihm", schrieb die französische L'Equipe. Und der englische Mirror urteilte: "In der Formel 1 gibt es keine Auszeichnung als Rookie des Jahres, aber wenn es eine gäbe, wäre Isack Hadjar ein heißer Anwärter."
Dabei hatte die Formel-1-Karriere von Hadjar mit einer sportlichen Katastrophe begonnen. In der Aufwärmrunde vor dem ersten Grand Prix in Melbourne rutschte er von der Strecke und schied aus, bevor das Rennen noch gestartet wurde. Vor einem Millionenpublikum vergoss er bittere Tränen.
"Ich dachte, mein Leben wäre vorbei", sagte Hadjar im Rückblick auf die Szene in Melbourne im März: "Aber dann wird einem klar, dass so etwas passieren kann, man erholt sich sehr schnell davon."
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