Formel 1 bestätigt umstrittenes Rennen in Saudi-Arabien

Formel 1 bestätigt umstrittenes Rennen in Saudi-Arabien
Der Grand Prix soll in Jeddah stattfinden und als Nachtrennen ausgetragen werden. Experten für Menschenrechte sind entsetzt.

Nun ist es fix: Saudi-Arabien wird im kommenden Jahr erstmals Schauplatz eines Formel-1-Grand-Prix sein. Dies wurde am Donnerstagnachmittag von der Motorsport-Königsklasse offiziell bestätigt. Das Nachtrennen auf einem Stadtkurs in Jeddah soll als vorletzter WM-Lauf vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi im November 2021 stattfinden.

Die Metropole im Westen des Landes ist mit 3,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Saudi-Arabien. Das endgültige Layout der Strecke ist noch nicht bestätigt, gefahren soll jedoch direkt an der Küste werden - spektakuläre Bilder sind somit garantiert.

„Die Region ist sehr wichtig für uns“, betonte Formel-1-Geschäftsführer Chase Carey und verwies auf 70 Prozent der saudischen Bevölkerung, die unter 30 Jahre alt sei. Man sei gespannt, „neue Fans“ zu erschließen.

Fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders im arabischen Raum sind seit Jahren Bahrain und Abu Dhabi als traditionell letztes Saisonrennen. Der saudische Mineralöl-Konzern Aramco ist seit diesem Jahr Hauptsponsor der Königsklasse.

Scharfe Kritik

Garantiert ist neben spektakulären TV-Bildern aber auch die Kritik von Menschenrechtsexperten. Amnestey International spricht von "Sportwashing". Das Land wolle sein Image aufpolieren, um von Menschenrechtsverletzungen vor Ort abzulenken."Die Formel 1 sollte sich bewusst sein, dass ein Saudi-Grand-Prix 2021 Teil eines fortwährenden Plans ist, die katastrophale Menschenrechtssituation reinzuwaschen", sagt Kampagnenleiter Felix Jakens. Die Behörden des Landes würden Spitzensport benutzen, "um ihren beschädigten Ruf wieder zu polieren".

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