Formel 1 in Belgien: Piastri gewann staubtrocken vor Norris

Oscar Piastri machte den nächsten Schritt in Richtung WM-Titel. Der Australier gewann ungefährdet den Formel-1-Grand-Prix von Belgien in Spa vor seinem McLaren-Teamkollegen Lando Norris. Mit seinem sechsten Saisonsieg baute Piastri seinen Vorsprung auf 16 Punkte aus. Ferrari-Star Charles Leclerc rettete den dritten Platz auf dem Podest ins Ziel. Knapp hinter dem Monegassen kam Max Verstappen an.

Regen, Regen, Regen

Als das „Grüne Herz der Wallonie“ werden die Ardennen in Belgien bezeichnet. Doch wo viel Grün, da viel Regen. So auch am Rennsonntag. Seit dem Vormittag regnete es immer wieder. Das Rennen der Formel 3 musste abgesagt werden, jenes der Formel 2 mit der Roten Flagge beendet werden.

Auch der Grand Prix der Formel 1 wurde nach nur einer Runde hinter dem Safety Car wieder abgebrochen. Zu hoch stand das Wasser auf der Strecke, zu schlecht war die Sicht. Erinnerungen wurden wach an den Mega-Startcrash in Spa mit 13 beteiligten Fahrzeugen im August 1998 oder an die Farce von 2021, als gerade einmal zwei Runden hinter dem Safety Car gefahren wurden und sich die Zuschauer um ihr Eintrittsgeld betrogen fühlten.

Doch nach 1:20 Stunden Wartezeit riss die Wolkendecke auf, die Autos setzten sich hinter dem Safety-Car wieder in Bewegung, mit 1:30 Stunden Verspätung wurde das Rennen tatsächlich freigegeben – mit dem ersten „rollenden Start“ seit Monaco im Jahr 2022. Oscar Piastri setzte sich gleich in der ersten Runde weltmeisterlich gegen seinen McLaren-Teamkollegen Lando Norris durch und übernahm die Führung.

Und dann wurden Trockenreifen montiert

Was kaum noch jemand für möglich gehalten hatte, geschah ab der zehnten Rennrunde: Die Autos wechselten auf die Trockenreifen. Es wurde nicht das befürchtete Chaos-Rennen, sondern ein wenig aufregendes Hinterherfahren.

Vierfach-Weltmeister Verstappen hatte mit seinem auf Regen abgestimmten Auto (mit viel Abtrieb) keine Chance, mit der Spitze mitzuhalten.

Profiteur eines frühen Boxenstopps war Lewis Hamilton. Der nur von Rang 18 gestartete Brite kam auf Rang 7 ins Ziel - hinter George Russell (ENG/Mercedes) und Alex Albon (THA/Williams).

Das sagten die besten drei nach dem Rennen:

• Rang 3: Charles Leclerc (MON/Ferrari): Max war das ganze Rennen nahe an mir dran. Das war nicht einfach. Es hat recht schnell aufgetrocknet und da war mein Tempo gut. Der Druck unter diesen Bedingungen ist sehr hoch, wenn man da von der Linie abkommt, kann das schlecht enden. Ich bin mit dem Podest sehr zufrieden, wir werden aber weiter Druck ausüben.
• Rang 2: Lando Norris (GBR/McLaren): Oscar hat das gut gemacht, da brauche ich gar nicht mehr dazu sagen. Ich darf mich nicht beschweren. Er hat das zu Beginn einfach besser gemacht. Oscar hat das verdient und ich habe einige Fehler gemacht, ich nehme das auf meine Kappe. Aber Rang 1 und 2 ist für das Team natürlich ein großartiges Ergebnis. Ich freue mich schon auf Budapest, an diese Strecke habe ich gute Erinnerungen, die liegt mir.
• Rang 1: Oscar Piastri (AUS/McLaren): Ich wusste, dass ich in Runde 1 die Chance habe, dieses Rennen zu gewinnen. Das war dann wirklich genug. In den letzten fünf Runden, habe ich Probleme mit den Reifen bekommen, aber es ist sich doch locker ausgegangen. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass es ein rollender Start wurde. Am Ende bin ich schon stolz auf mich. Der Medium-Reifen war die sicherste Wahl für mich. Der hat sich im Sprint am Samstag auch schon sehr gut angefühlt. Unser Speed war an diesem Wochenende unglaublich hoch.