Bitte warten: Fernando Alonso und seine lange Durststrecke

12. Mai 2013: Voller Selbstvertrauen stolzierte Fernando Alonso durch das Fahrerlager in Montmelo bei Barcelona. Durch sein Fahrerlager. Alles drehte sich um den Lokalmatador. Mit dem Ferrari sollte er den WM-Titel einfahren, wenige Wochen zuvor hatte er in China schon die vollen Punkte abgeräumt. Doch Alonso stand nur auf Startplatz fünf. Noch nie hat in Barcelona jemand von so weit hinten den Sieg holen können. Doch am 12. Mai 2013 sagte Fernando Alonso, was seine Fans hören wollten: „Ich werde dieses Rennen gewinnen.“
Der kleine Mann aus Asturien hielt Wort, er triumphierte beim Heimrennen vor Kimi Räikkönen und Felipe Massa und holte seinen insgesamt 32. Sieg bei einem Grand Prix.
Was Alonso damals nicht ahnen konnte: Es sollte sein bisher letzter Sieg in der Formel 1 bleiben. Am 29. Juli feiert Alonso seinen 44. Geburtstag. Einen Zeitpunkt für einen Abschied aus dem schnellsten Kreisverkehr der Welt hat er sich nicht gesetzt. „Du musst es fühlen, wenn die Zeit gekommen ist. Und ich fühle es noch nicht. Vielleicht wird mir auch einmal die Stoppuhr sagen, wann es so weit ist.“
Sein Vertrag bei Aston Martin soll bis einschließlich nächster Saison laufen. Dann greift auch die Regelreform, durch die die Kräfteverhältnisse neu durchgemischt werden könnten. Darauf hofft Alonso.
Derzeit läuft es sportlich nicht gut für den Weltmeister von 2005 und 2006. Es läuft sogar äußerst schlecht. Mit genau null Punkten in der Gesamtwertung liegt er auf Rang 18 im Klassement. Heute, Sonntag, startet er beim Grand Prix von Spanien nur aus der fünften Reihe.
Seiner Rennleidenschaft tut all dies aber keinen Abbruch. „Wenn ich sonntags im Ziel bin, selbst wenn die Resultate im Moment nicht gut sind, bin ich schon wieder motiviert für das nächste Rennen“, sagt Alonso. Doch Garantie, dass dies für immer so bleibt, gebe es natürlich keine.
Mehr als 8.500 Kilometer lag Alonso in seiner Formel-1-Karriere in Führung, 409 Rennen hat er absolviert. Das erste davon vor mehr als 24 Jahren. „Ich habe seit 40 Jahren ein Lenkrad in der Hand“, sagte er vor dem Rennen am Sonntag. „Aber ich bin immer noch glücklich, wenn ich ins Auto steige.“
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