Dakar-Sieger Walkner: "Die Wettkampfpause hat Spuren hinterlassen"

Dakar-Sieger Walkner: "Die Wettkampfpause hat Spuren hinterlassen"
Der Salzburger startet am Dienstag bei der Rallye Andalucia, die zugleich die Generalprobe für die Dakar-Rallye ist.

Matthias Walkner musste in den letzten Monaten unfreiwillig auf die Bremse steigen. Der notorische Gasgeber konnte wegen der Corona-Krise praktisch nur daheim trainieren und musste auf Wettkämpfe verzichten. Dabei war sein alter Spezi Marcel Hirscher ein gern gesehener Begleiter des österreichischen Dakar-Siegers von 2018.

Nachdem die Cross-Country-Rallye-WM abgesagt wurde, findet vor dem Saisonhöhepunkt, der Rallye-Dakar im Jänner, nur mehr ein Wettkampf statt. Ab Dienstag geben die Piloten bei der Premiere der Andalucia Rallye Gas und überprüfen ihre Form. Mit dabei ist neben Walkner auch der US-Amerikaner Ricky Brabec, der heuer die Dakar gewonnen hat.

Leben in der Blase

Die Veranstaltung unterliegt einer strengen Corona-Vorgehensweise. Die Fahrer sowie das ganze Team und die Veranstalter müssen sich einem Corona-Test unterziehen und in die „Corona-Bubble“ begeben, welche nur noch mit Ausnahmegenehmigungen verlassen werden darf. „Das Fahrerlager wird abgeriegelt. Wir haben im Camp sogar einen eigenen Supermarkt. Es kommt niemand rein, der keinen negativen Coronatest-Bescheid vorweisen kann. Außerdem ist das Tragen von Masken für uns alle verpflichtend“, meldet sich Walkner aus dem Bivouac.

Walkner über den wettkampffreien Sommer:

„Ich habe zuhause viel an meiner Fitness gearbeitet und versucht, möglichst viel Zeit am Motorrad auf der heimischen Motocross-Strecke bzw. beim Endurofahren zu verbringen. Ich fühle mich sehr gut und körperlich enorm fit aber merke, dass die neunmonatige Wettkampf-Pause doch einige Spuren hinterlassen hat. Ich habe einige Probleme die Konzentration für längere Zeit aufrecht zu halten. Nach 2 Stunden lässt sie nach. Zuhause in Österreich konnte ich zwar an meinen Enduro-Skills arbeiten aber mir fehlen die Strecken, um lange Distanzen zu fahren und dies zu trainieren“.

Walkner über die letzten Vorbereitungen in Spanien und Portugal:

„Die letzten Trainings in Spanien und Portugal waren sehr vielversprechend. Wir haben einiges am Motorrad verändert, speziell beim Fahrwerk. Wir haben hinten einen längeren Stoßdämpfer, mit mehr Hub, also mehr Federweg, eingebaut. Dies wirkt sich auf dem Motorrad sehr positiv auf die Performance aus. Das kommt mir entgegen und ich fühle mich mit den Veränderungen richtig wohl“.

Dakar-Sieger Walkner: "Die Wettkampfpause hat Spuren hinterlassen"

Walkner über seine Erwartungen bei der Rallye Andalucia:

„Die Andalusien Rallye wird zum ersten Mal ausgetragen, es gibt keine Erfahrungswerte und deshalb ist es auch sehr schwer einzuschätzen wie das Rennen verlaufen wird. Es wird viel auf Schotterstraßen gefahren und aufgrund der Begrenzung des Geländes wird die Navigation vermutlich keine Schlüsselrolle einnehmen. 

Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist vermutlich nicht allzu hoch, da das Gelände auf Bergstraßen und durch verwinkelte Pisten führt. Mit Sicherheit erwartet uns eine sehr abwechslungsreiche und spannende Streckenführung. Nach so langem Warten und dieser ganzen Unsicherheit, freue ich mich extrem, dass es nun endlich losgeht.

Eine Platzierung auf dem Podium wäre natürlich mein Ziel. Ich denke auf jeden Fall, dass es eine sehr enge Entscheidung wird. Diese Rallye ist der einzige und letzte Wettkampf vor der Dakar. Sie ist ein wichtiger Testlauf um herauszufinden, welche Änderungen ich noch vornehmen muss bzw. welche Bereiche schon gut funktionieren. Ein gutes Ergebnis, sprich ein gutes Gefühl mitzunehmen, wäre hinsichtlich Dakar schon sehr wichtig für mich. Ich bin aber sehr zuversichtlich“.

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