Aus der Traum: Walkner fällt bei der Dakar weit zurück
Große Chancen hatte sich Matthias Walkner auf einen Spitzenplatz bei der Rallye Dakar in Saudi-Arabien ausgerechnet. Sogar sein zweiter Gesamtsieg nach 2018 schien möglich zu sein. Gut war der 34-jährige Salzburger in die wichtigste Rallye der Welt gestartet, doch schon zu Beginn der zweiten Etappe war der Traum vom Sieg vorbei.
622 Kilometer lang war am Montag die Strecke von Bisha nach Wadi Al Dawasir, 457 km davon als Wertungsprüfung. Doch kurz nach dem Start, noch vor dem ersten Checkpoint, musste Walkner stehenbleiben. Die 450er-KTM hatte ein Problem mit der Kupplung.
Walkner schaffte es zwar, den Defekt zu beheben und die Etappe fortzusetzen. Er verlor allerdings 2 Stunden und 15 Minuten auf die Besten und hat damit keine Chance mehr, das Rennen im Spitzenfeld zu beenden. Walkner wird sich für die verbleibenden zehn Renntage neue Ziele setzen müssen, etwa um Etappensiege mitzufahren.
„Jetzt sind die Emotionen schon ein bisschen vergangen“, erzählte Walkner am Ende der 622 Kilometer langen Etappe. „Aber ich bin extrem enttäuscht. Wenn ich denke, wie viel Arbeit und Energie da drinnen gesteckt ist, wie ich mich vorbereitet habe. Und auf einmal macht das alles nicht mehr viel Sinn. Es ist so mühsam!“
Nach 43 Kilometern sei plötzlich Schluss gewesen. Die Maschine hatte keinen Vortrieb mehr. „Ich habe dann den Mechaniker angerufen und alles zerlegt. Die Teile habe ich auf die Jacke gelegt, weil sonst wären die im Wüstensand unauffindbar gewesen. Ich habe dann etliche Fahrer aufgehalten, bis mir ein Inder Kupplungslamellen gegeben hat.“
Mit der schwer angeschlagenen Maschine konnte Walkner dann bis ins Etappenziel in Wadi Al Dawasir fahren. „Jetzt bin ich froh, dass ich da bin. Mir sind fast die Tränen gekommen, als ich realisiert habe, dass ich da selber nicht mehr rauskomme.“ Die Chance auf das Podest ist dahin, rätselhaft bleibt der Grund des Defekts. „Ich habe noch nie im Leben eine Kupplung ruiniert, das ist für uns alle nicht zu erklären. Vielleicht war das eine schlechte Charge.“ Jedenfalls: „Vielleicht wirke ich gefasst, aber in Wirklichkeit drehe ich fast durch.“
Die Etappe am Montag ging an den Spanier Joan Barreda, der seinen insgesamt 25. Tagessieg feierte, womit er seinen Landsmann und fünfmaligen Gewinner Marc Coma einholte. Barreda übernahm auch die Führung in der Gesamtwertung. Walkner liegt mit 2:13 Stunden Rückstand auf Platz 46.
Bei den Autos sind drei Routiniers voran: Stéphane Peterhansel (55/FRA) führt vor Carlos Sainz (58/ESP) und Nasser Al-Attiyah (50/QAT).
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