Veganismus im Spitzensport: „Mir wurde bewusst: Ich bin ein Heuchler“

LEICHTATHLETIK/SHOW-TRAINING: VOJTA
Spitzensport und Veganismus. Andreas Vojta (36) ist einer der erfolgreichsten Leichtathleten des Landes. Ein Aha-Erlebnis vor sieben Jahren hat das Leben des Langstreckenläufers verändert.

Beim Marathon in Wien kam er nach 2:15:01 Stunden als schnellster Europäer ins Ziel. Den Wings for Life Run nahm er einen Monat später ganz locker – und wurde unter 310.719 Teilnehmern weltweit Zweiter und lief dabei 68,54 Kilometer. „Ab Kilometer 50 oder 55 bin ich müde geworden“, sagt er und bestellt im Ströck in seinem Heimatort Gerasdorf einen Chai Latte mit Hafermilch.

Im Herbst möchte er wieder einen Marathon laufen. Seine Bestzeit liegt bei 2:13:43. „Das ist aber noch weit weg von meinem Potenzial, wenn man meine Vorleistungen auf der Bahn sieht. Ganz nüchtern betrachtet, müsste da noch was gehen“, sagt er, um sich dann einem Thema zu widmen, auf das er immer wieder angesprochen wird. Spitzensport und Veganismus.

KURIER: Seit wann und warum leben Sie als Spitzensportler vegan?

Andreas Vojta: Seit sieben Jahren. Zuvor habe ich mich zwei Jahre vegetarisch ernährt. Aber Milch- und Ei-Industrie ist auch nicht das, was ich unterstützen will. Mein Antrieb ist vor allem ethisch-ökologisch. Es hat nichts damit zu tun gehabt, dass ich schneller laufen oder gesünder sein wollte. Ich will zeigen, dass es geht und wie es geht. Ich zeige, dass man nicht den plötzlichen Protein-Tod stirbt, und ich bin mindestens gleich gut wie zuvor.

Gab es ein ausschlaggebendes Ereignis für die Umstellung?

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