Kitzbühel: Thiem lässt Ofner im Österreicher-Duell keine Chance

TENNIS: GENERALI OPEN IN KITZBÜHEL: THIEM (AUT)
Dominic Thiem schlug Sebastian Ofner 6:3 und 6:2 und trifft im Viertelfinale auf Pablo Andujar.

Tennis-Fans sind hart im Nehmen. Was mussten sie gestern in Kitzbühel nicht alles über sich ergehen lassen, ehe dann endlich Dominic Thiem zur Primetime seinen großen Auftritt hatte? Den lästigen Stau bei der Anreise; die langwierige Parkplatzsuche am Fuße des Hahnenkamms; nicht zuletzt die leidigen Regengüsse, die das Programm immer wieder störten.

Andererseits: Wie oft bekommt man Dominic Thiem denn schon in Österreich zu sehen?

Und nach den Kurzbesuchen des Lichtenwörthers bei den vergangenen Generali Open waren auch alle gut beraten, sich Tickets für diesen Mittwoch und das Achtelfinale zu sichern: Zu gut sind allen noch die Turniere 2016 und 2018 in Erinnerung, als die erste Partie von Thiem zugleich auch schon wieder die letzte gewesen war. „Ich war schon sehr nervös“,gestand Thiem.

Volles Stadion

Diesmal sollte dem großen Favoriten auf den Turniersieg die große Schmach freilich erspart bleiben. Vor ausverkauftem Haus gab sich Thiem keine Blöße und zog im Österreicher-Duell mit Sebastian Ofner locker ins Viertelfinale ein (6:3, 6:2), in dem Pablo Andújar (ESP) wartet.

TENNIS: GENERALI OPEN IN KITZBÜHEL: THIEM (AUT)

Viele Fans waren beim Flutlichtspiel von Dominic Thiem

Offener Schlagabtausch

Die 5600 Fans, die so lange ausgeharrt hatten, hätten sich am Centre Court wahrscheinlich einen offeneren Schlagabtausch erhofft, doch Dominic Thiem agierte bei der Nightsession zu souverän und abgeklärt. Sebastian Ofner konnte den Paris-Finalisten nicht richtig fordern.

Der Achtelfinaltag lieferte schon einmal einen Vorgeschmack, was Kitzbühel jetzt bis Samstag erwartet. Bereits am Mittwoch, und damit so früh wie schon lange nicht, wurden im Stadion die Rollbalken runter gelassen: Es gibt für die kommenden Turniertage keine Tickets mehr.

Das ist vor allem das Verdienst von Thiem, der hierzulande einen neuen Tennis-Boom ausgelöst hat. „Es ist abartig, was abgeht“, meint der Kitzbüheler Turnierdirektor Alexander Antonitsch. Aber auch der heimische Tennisverband spürt die positiven Folgen der Thiem-Mania und verzeichnet ein gestiegenes Sponsoreninteresse.

TENNIS: GENERALI OPEN IN KITZBÜHEL: OFNER (AUT)

Sebastian Ofner spielt gut, aber nicht gut genug

Bekenntnis zum Daviscup

Nicht minder freut die Verbandsspitze das Bekenntnis von Dominic Thiem zum Daviscup. Die Nummer vier der Welt hat jedenfalls seine Teilnahme am   Kräftemessen mit den  Finnen (13./14. September) zugesagt. „Ich habe ihn gerne dabei, dann steht das Team anders da“, erklärt Daviscup-Kapitän Stefan Koubek,  kein Hehl daraus macht, dass die Zusammenarbeit mit Thiem eine angenehmere geworden ist, seit dieser nicht mehr Günter Bresnik, sondern Herwig Straka als Manager hat. „Durch den Management-Wechsel ist es wesentlich einfacher geworden.“

Thiem ist der letzte Österreicher im Einzelbewerb. Dennis Novak gewann gegen Pablo Cuevas (URU) zwar den ersten Satz 7:6, ging dann aber  mit 0:6, 2:6 unter.

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