Karate kämpft um den Verbleib im Olympia-Programm

Karate kämpft um den Verbleib im Olympia-Programm
Breakdance statt Karate? Eine Entscheidung fällt frühestens 2020. Der Sport macht nun mobil.

Österreichs Karate-Team ist am Montag mit Silber und Bronze von den Europameisterschaften in Guadalajara aus Spanien heimgekehrt. Dieses Wochenende beginnt die zweite, gewichtigere Hälfte der Olympia-Qualifikationsphase für 2020, die rot-weiß-rote Hoffnung auf eine Teilnahme bei der Premiere im Zeichen der Fünf Ringe ist groß. Doch es dürfte auch gleichzeitig ein Abschied werden.

Denn 2024-Ausrichter Paris hat Karate nicht in die Liste seiner wenigen zu bestimmenden Sportarten aufgenommen, das hat das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in der vergangenen Woche vorerst einmal goutiert. Im Karate-Lager kam die Pariser Entscheidung unerwartet, auch da Frankreich eine weltweite Top-Nation in diesem Sport ist. Allerdings wird das IOC erst frühestens Ende 2020 endgültig entschieden, Breakdance könnte dann an die Stelle von Karate treten.

Brief an das IOC

Seit den Neunzigern hatte Karate intensiv für die Aufnahme ins olympische Programm gearbeitet, nun will man das Herausstreichen natürlich nicht einfach akzeptieren. Nach der Pariser Entscheidung wird auf Social Media unter #Karate2024 mobil gemacht. "Es war natürlich bei der EM ein großes Thema", erklärte ÖKB-Generalsekretär Ewald Roth der APA - Austria Presse Agentur. Schon davor sei empfohlen worden, bei Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und Regierungsstellen vorstellig zu werden.

Dementsprechend sei auf Initiative des Österreichischen Verbands ein von Sportminister Heinz-Christian Strache und ÖOC-Präsident Karl Stoß unterzeichneter Brief an das IOC abgeschickt worden, in dem es um die Aufnahme von Karate und Klettern ins reguläre olympische Programm ging. "Auf das arbeiten wir hin", sagte Roth. In Tokio werden beide Sportarten nur provisorisch dabei sein, Klettern wohl auch 2024. Ein Status als reguläre Olympia-Sportart würde das Schicksal aus den Pariser Händen nehmen.

Roth gab aber zu, dass die Hoffnung Karates auf ein Olympia-Abenteuer 2024 derzeit nicht sehr groß sei. Aktuell müsse sowieso der erste Fokus auf der Qualifikation für die nächstjährigen Spiele liegen, schon zu Ostern steht ein Premier-League-Turnier in Rabat auf dem Programm. Es folgen Turniere in Istanbul, Shanghai, Montreal und die European Games in Minsk. Für Ende August wurde ein Trainingslager in Japan fixiert. Die Olympia-Qualifikationsphase endet am 6. April 2020, also am Samstag in einem Jahr.

Kommentare