"Hol die Kameltreiber": Rassismus-Eklat um deutschen Olympia-Trainer
Rassismus-Eklat im olympischen Zeitfahren bei den Sommerspielen in Tokio: Patrick Moster, Radsporttrainer des BDR (Bund Deutscher Radfahrer), versuchte Niklas Arndt auf höchst eigenwillige Weise anzufeuern.
Die Mikrofone schnappten auf, wie Moser Arndt „Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber! Komm!“ hinterherrief. Damit meinte er offenbar die vor dem Deutschen gestarteten Azzedine Lagab (Algerien) und Amanuel Ghebreigzabhier (Eritrea).
Moster äußerte sich zum Eklat
Patrick Moster hat sich inzwischen für die rassistische Entgleisung während des Olympischen Einzelzeitfahrens entschuldigt.
„Ich stand in der Verpflegung und habe Nikias Arndt angefeuert. Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es tut mir unendlich leid, ich kann nur aufrichtig um Entschuldigung bitten. Ich wollte niemanden diskreditieren“, sagte Moster am Mittwoch.
Der deutsche Olympische Sportbund kündigte zum Rassismus-Eklat eine Reaktion an. „Das Team Deutschland steht für die Einhaltung der olympischen Werte Respekt, Fairplay und Toleranz und lebt diese in all ihren sportlichen Wettbewerben“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Patrick Moster ist seit 2012 Sportdirektor beim BDR.
Kommentator kritisierte Aktion
„Patrick Moster war derjenige, der da eben gerufen hat. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn ich das so richtig verstanden habe, was er da gerufen hat, dann war das total daneben, aber mal sowas von daneben. Da fehlen mir die Worte“, sagte ARD-Kommentator Florian Naß.
„Wenn ich das richtig gehört habe: ‚Hol die Kameltreiber!‘ Sowas hat im Sport überhaupt nichts verloren. Das ist absolut unterirdisch. Pardon, da fällt mir nichts ein. Und dessen muss man sich bewusst sein, wenn man an einem internationalen Rennen teilnimmt, bei dem Kameras und Mikrofone aufgestellt sind. Das ist unwürdig.“
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