EM-Krimi gegen Island: Österreichs Traum vom Halbfinale geplatzt

EM-Krimi gegen Island: Österreichs Traum vom Halbfinale geplatzt
Für Österreich ist die EM in Deutschland zu Ende. Im letzten Spiel verlor man gegen Island nach aufopferndem Kampf 24:26.

Hängende Köpfe gab es am Ende bei den Österreichern. Die wunderschöne EM-Reise mit aufregenden und sehenswerten Partien nahm in Köln ein Ende – mit einer 24:26-Niederlage gegen Island. Dabei lagen die Österreicher schon deutlich zurück, kämpften sich zurück, um im Finish die Chancen auf den Sieg zu vergeben. Bitter, schade.

In der Vorbereitung auf diese EM hatte Österreich zwei Mal gegen Island getestet und war Mal als Verlierer aus der Halle getrottet. Die Favoritenrolle im letzten Spiel der Hauptrunde war somit vergeben, die Dynamik im Turnier vielleicht eher aufseiten der Österreicher nach den tollen Auftritten gegen übermächtig erscheinende Nationen wie Kroatien, Spanien oder Deutschland. Warum also nicht auch gegen Island bestehen?

EM-Krimi gegen Island: Österreichs Traum vom Halbfinale geplatzt

Rückstand

Island startete besser ins Spiel, vor allem weil Goalie Hallgrimsson mit Paraden zu glänzen wusste. Sein Gegenüber, Constantin Möstl, ließ sich darob nicht lange bitten, hielt gleich einen Siebenmeter und auch andere gefährliche Würfe, schraubte zwischenzeitlich seine Quote an gehaltenen Bällen auf 74 Prozent. Doch Möstls Leistung allein reichte vorerst nicht.

EM-Krimi gegen Island: Österreichs Traum vom Halbfinale geplatzt

Nur einmal ging Österreich in der ersten Hälfte in Führung, mit 5:4, dann drehten die Isländer richtig auf, bestachen mit ihrer Qualität in der Offensive und gingen mit 14:8 in die Pause. Den Österreichern merkte man etwas die Müdigkeit aufgrund der bisherigen intensiven Spiele an, in der Offensive gab es kein Durchkommen, das schwache Schiedsrichterteam meinte es auch nicht gut mit dem Team von Ales Pajovic. Und der Teamchef wiederum setzte in dieser heiklen Phase vor der Pause nicht auf frische, wendige und jüngere Kräfte. Nach dem Wechsel gelang den Österreichern ein deutlich besserer Start, man arbeitete sich sehenswert auf 15:15 heran, auch weil Torhüter Möstl seine Hochform prolongierte und Wurf um Wurf parierte. Am Ende waren es mehr als 20.

Es wäre ein Wunder, wenn der Goalie von Hard nach diesem Turnier nicht zu einem deutschen Klub wechseln würde. Der Meister mit Westwien spielte bei der EM die Partien seines Lebens.

17 Minuten vor dem Ende ging Österreich gar mit 16:15 in Führung, abermals ein Kraftakt, der für den Charakter dieses Teams spricht. Und das, obwohl der gepflegte Stangenwurf ein treuer Begleiter Österreichs in diesem Match war. Das Geschehen wurde zum Paarlauf in Richtung Schlusssirene, bei dem die Österreicher zu viele Chancen ungenützt ließen. Und so verlor man abermals gegen Island, diesmal 24:26. Der Traum vom Halbfinale, und auch jener vom Spiel um Platz 5, ist geplatzt.

Das Duell mit Slowenien um Platz 5 dürfen am Freitag die Ungarn bestreiten, die am Mittwoch aber gegen Frankreich verloren. Damit stand schon vor dem letzten Hauptrundenspiel Deutschland als letzter Halbfinalist fest: Die Gastgeber treffen am Freitag auf Weltmeister Dänemark, das zweite Finalticket spielen Frankreich und Schweden aus.

Stolz und Euphorie

Möstl wurde, wie schon beim Unentschieden gegen Deutschland, zum Spieler des Matches gewählt. Ein kleiner, aber schwacher Trost. Was bleibt, ist Stolz und eine entfachte Euphorie, die den Stellenwert des Handball-Sports in Österreicher dauerhaft steigern sollte. Die EM-Bilanz: zwei Siege (Rumänien und Ungarn), drei Remis und zwei Niederlagen (Frankreich, Island).

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