Sepp Straka beim Masters: Nebendarsteller mit Hauptrollen-Potenzial

Sepp Straka beim Training in Augusta
Der Österreicher schlägt erstmals als Ryder-Cup-Sieger beim wichtigsten Golfturnier der Welt ab. Im Fokus in Augusta stehen andere. Das könnte ein Vorteil sein.

Die Fachbibel Golf Digest führt ihn in ihrer Masters-Vorschau der Favoriten lediglich unter der Kategorie "weiters", dabei kommt Sepp Straka als amtierender Ryder-Cup-Sieger und Zweiter der British Open zum ersten Major-Turnier des Jahres nach Augusta (Donnerstag bis Sonntag/live Sky).

Die Kategorisierung stellt keine Geringschätzung des 30 Jahre alten Wieners dar, viel eher ist sie seiner noch ausbaufähigen Form im noch jungen Golf-Jahr geschuldet. Straka kommt als aktuell 60. der Saisonwertung der PGA-Tour zum ersten und wichtigsten der vier Major-Turniere des Jahres.

In der Weltrangliste ist der Wahlamerikaner zuletzt leicht auf Position 29 abgerutscht, bei acht Saisonstarts hat der Jungvater bisher vier Mal den Cut für das Finalwochenende verpasst - eine eher unübliche Bilanz für den sonst so konstanten zweifachen PGA-Turniersieger. Immerhin zeigte er zuletzt mit Rang 16 bei der renommierten Players Championship, die als größtes Golfturnier nach den vier Majors gilt, dass er bereit ist für die große Bühne.

Größer als das Masters im exklusiven wie privaten Augusta National GC geht es im Golfsport freilich nicht. Als einziges der vier Major-Turniere handelt es sich dabei um ein reines Einladungsturnier der Weltbesten. Straka erfüllte in diesem Jahr gleich fünf der möglichen Kriterien für eine Teilnahme, was die Verdienste seiner sensationellen Saison 2023 sind. 

Als einer der Helden des europäischen Ryder-Cup-Teams wird Straka im namhaften Masters-Feld heuer dennoch mehr Aufmerksamkeit zuteil werden als in den vergangenen beiden Jahren, in denen er sich auf dem selektiven Kurs solide schlug (Ränge 30 und 46). 

Gruppe mit Mickelson und Finau

Dafür spricht auch die zugeteilte Spielgruppe für die ersten beiden Turniertage: Straka geht auf die Runden mit Altmeister Phil Mickelson und Fan-Liebling Tony Finau.

Dazu kommt ein kleiner Heimvorteil: Der Sohn einer Amerikanerin und eines Österreichers wanderte als Teenager in den US-Bundesstaat Georgia aus, besuchte Highschool und College im Süden der USA. Genau dort, wo auch Augusta, das Golf-Mekka, liegt.

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