Großes Springreiten in Schönbrunn: Ein Kaiserreich für Vierbeiner

Die besten Springreiter der Welt reiten bis Sonntag in Schönbrunn
Die Weltelite startet bei der Global Champions Tour in Schönbrunn. Und der ganze Erdball ist vertreten.

Wien zieht an. Tausende tummelten sich in Schönbrunn. 3.000 besuchten schon am Freitag nicht etwa die Residenz, wo Kaiser Franz Joseph zur Welt kam, zumeist lebte und auch starb, sondern betrachteten die Vierbeiner, die der Kaiser über alles liebte. 9.000 werden bis Sonntag erwartet.

Wien hat Tradition. Nicht nur die Historie betreffend. Auch im Pferdesport. Wien ist zum sechsten Mal Austragungsort der Global Champions Tour, die mit einem Grand-Slam-Turnier im Tennis vergleichbar ist. Da wurde gar schon am Rathausplatz gesprungen, da wurde der Prater mit Vierbeinern versorgt und wenn es gar anders nicht ging, ins Magna Racino in Ebreichsdorf umgezogen. „Es ist wunderbar hier, das ideale Ambiente für eine derartige Veranstaltung“, galoppieren die Emotionen mit einer italienischen Besucherin durch. Landsleute sind viele hier, weil man hier eben die besten Springreiter der Welt auf einem wunderschönen Fleck sieht. Nur auf das Kaiserwetter wartet man noch.

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Dass man nach Jahren der Absenz die große Tour wieder nach Wien holen konnte, lag nicht unbedingt auf dem Huf. „Vor allem, dass Wien neben Städten wie Mexiko City, Schanghai, Madrid oder Paris dieses Event austragen darf, ist eine besondere Ehre“, sagt Initiatorin Sonja Klima.

Wien ist international. Nicht nur, weil die weltbesten Reiter da sind. „Für mich ist das eine der schönsten Stationen auf der Tour“, erzählt die Journalistin Marina aus Boston. „Es ist ein herrliches Spektakel mit einem wunderschönen Hintergrund.“ Zeugen davon werden auch rund 300 Pferde sein. „Es ist einfach schön, dass wir hier Reitsport vom Feinsten erleben“, erzählt Tina aus Niederösterreich.

Klar, wann sieht man schon Kapazunder wie Olympiasieger Christian Kukuk, Marcus Ehning, Ben Maher oder Henrik von Eckermann. Und wann darf man schon mit eigenen Augen bewundern, wie die Österreicher Max Kühner, Katharina Rhomberg, Bianca Babanitz, Thomas Himmelmayer, Julia Kogelnig, Gerfried Puck, Alessandra Reich und Markus Saurugg in ihren Bewerben flink sind und so wenig Fehler wie möglich fabrizieren. Und wenn sie erfolgreich sind, darf man bei der Bundeshymne aufstehen. Denn diese wird für die Sieger gespielt. Und da werden nicht immer Lokalmatadore gewinnen. „Die hohe Dichte an internationalen Top-Athletinnen und Top-Athleten zeigt unseren Anspruch, Reitsport auf höchstem Niveau zu bieten“, sagt Sonja Klima.

Wien hat eine lange Tradition. 2012 ging zum letzten Mal das „Fest der Pferde“ mit fast allen Weltspringern über die Wiener Bühne. Im selben Jahr setzte man schon auf ein anderes Pferd, indem man die Global Champions Tour ins Land holte. „Es ist einfach ein Zeugnis dafür, dass wir ein Reiterland sind“, sagt Thomas Frühmann, der 1992 Olympia-Silber mit dem Team holte und jahrelang das Fest der Pferde in der Stadthalle mitgestaltete.

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