Giro d'Italia: Remco Evenepoel siegt, Fehlstart von Roglic
Als Remco Evenepoel bei der Teampräsentation auf der dicht gefüllten Piazza della Rinascita von Pescara im grellen Scheinwerferlicht auf die rosa Bühne rollte, hatte er sicherheitshalber seine rote Maske übergestreift. Der amtierende Weltmeister aus Belgien ist einer der Topfavoriten beim 106. Giro d’Italia und ein wenig aufgeschreckt durch die jüngsten Krankmeldungen im Fahrerfeld. Etliche Profis wurden dieser Tage positiv auf das Coronavirus getestet, „Das muss eine Botschaft an alle sein, dass wir aufpassen müssen, dass das Virus immer noch da ist. Das gilt für Fahrer, Sportdirektoren und Journalisten. Tragt eine Maske“, mahnte Evenepoel.
Vor allem im Jumbo-Visma-Team von Evenepoels großem Rivalen Primoz Roglic aus Slowenien hat das Virus für einige Verwerfungen gesorgt. Mit Zeitfahr-Weltmeister Tobias Foss (NOR), Bergspezialist Robert Gesink (NED) und dessen Landsmann Jos van Emden kamen Primoz Roglic drei wichtige Helfer kurzfristig abhanden. Zuvor hatte auch schon Wilco Kelderman (NED) verletzungsbedingt w.o. geben müssen. Und als wären im Jumbo-Visma-Team die Personalsorgen nicht schon groß genug, verlor Roglic 24 Stunden vor dem Giro-Auftakt mit Jan Tratnik noch einen Mannschaftskollegen. Der Slowene verletzte sich bei einem Trainingsunfall am Knie und musste durch den britischen Giro-Debütanten Thomas Gloag ersetzt werden.
Solo für Evenepoel
Wie erwartet, schnappte sich der erst 23-jährige Favorit im Dress von Soudal-Quick Step am Samstag im Einzelzeitfahren entlang der Adria das erste Rosa Trikot bei dieser Italien-Rundfahrt: Remco Evenepoel unterstrich seine Ausnahmestellung, indem er auf den 19,6 Kilometern zwischen Fossacesia Marina und Ortona den Italiener Filippo Ganna (Ineos) um 22 und den Portugiesen Joao Almeida (Emirates) um 29 Sekunden distanzierte. Primoz Roglic verlor 46 Sekunden, das brachte Zwischenrang sechs.
1. Etappe (Einzelzeitfahren Fossacesia Marina–Ortona, 19,6 km): 1. Evenepoel (BEL) Soudal-Quick Step 21:18, 2. Ganna (ITA) Ineos +22, 3. Almeida (POR) Emirates +29, 6. Roglic (SLO) Jumbo-Visma +43, 37. Pöstlberger (AUT) Jayco AlUla +1:36, 39. Konrad (AUT) Bora-hansgrohe +1:37.
Sonntag: Teramo–San Salvo (202 km).
Lukas Pöstlberger vom australischen Team Jayco AlUla landete auf Platz 37 (+1:36), eine Sekunde länger war Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) unterwegs, das bedeutete Platz 39.
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