Zwei späte Tore bringen Salzburg den Sieg bei der Austria

Zwei späte Tore bringen Salzburg den Sieg bei der Austria
85 Minuten lang biss sich der Meister an den Veilchen die Zähne aus, erst dann knackte man die Austria-Abwehr.

Für die angeschlagene Austria ging es im Heimspiel gegen Salzburg nicht allein um das Resultat, sondern auch um die Art und Weise, wie es zustande kam. Am Ende stand ein 0:2, das auf der einen Seite rein tabellarisch nichts einbringt, aber dennoch der Austria-Spitze keinen Anlass zu personellem Handeln geben wird. Trainer Thomas Letsch, zuletzt in der Kritik bei den eigenen Fans, wird wohl nicht stärker zur Diskussion stehen als nach der WAC-Heimpleite.

Die Veilchen wussten kämpferisch über weite Strecken zu überzeugen, präsentierten sich diesmal mehr als Einheit als noch zuletzt. Eine spielerische Offenbarung war die Partie aus violetter Sicht jedenfalls nicht. Salzburg musste sich abmühen, um an Ende durch zwei späte Treffer doch noch den Sieger hervor zu kehren.

 

Der Sonntags-Hit hatte noch einen zusätzlichen Aspekt, handelte es sich doch um die Rückkehr von Zlatko Junuzovic in die Generali Arena nach fast sieben Jahren. Die Austria war sein Sprungbrett zu einer Auslandskarriere bei Werder Bremen gewesen, Junuzovic lernte nicht nur die große Fußball-Welt kennen, sondern wurde zu einer Fixgröße im Nationalteam.

Gestern kehrte der verlorene Sohn heim, als Salzburger, und wurde von der Osttribüne vom harten Kern der Austria-Fans wenig herzlich mit Pfiffen empfangen. Dabei lautet doch ein Austria-Motto „Anspruch und Stil“. Den hat man, oder eben nicht.

Vorsicht hatte Vorrang

Thomas Letsch hatte ein mutiges Auftreten seiner Mannschaft gefordert, die Elf aber defensiv mit nur zwei Offensivgeistern (Sax und Monschein) ausgerichtet. Kompakt wollte man stehen, den Meisterkickern keine Räume geben. Das gelang zunächst ganz gut, wenngleich man selbst keine Gefahr erzeugte, wie die Statistik unterstrich: die Austria schoss in der ersten Hälfte kein einziges Mal auf das gegnerische Tor.

Salzburg kontrollierte klar das Geschehen, vergab zwei Top-Chancen durch Prevljak und Dabbur, dazwischen gab es mit ein paar g’schmackigen Fouls Härteeinlagen und darauf Handgemenge. Für kurze Zeit entglitt Schiedsrichter Schörgenhofer das Geschehen.Nach der Pause sorgten die Austria-Anhänger mit einer – sehr wohl angemeldeten – Pyrotechnik minutenlang für nebulöse Zustände und eine kurze Unterbrechung. Ein Böllerwerfer wurde von Fan-Kollegen gestellt, die Austria erteilte ihm noch gestern Abend ein Stadionverbot.

Doppelschlag

Vonnöten wären vielmehr Tore gewesen. Die Austria trug zwei gelungene Konter durch den eingewechselten Venuto und auch durch Sax vor, beide Male in letzter Sekunde gestoppt. Zwei weitere Male machte sich Monschein schon auf den Weg in Richtung Salzburger Tor, stand aber jeweils knapp im Abseits. Die Austria bereitete den Salzburgern nun etwas mehr Probleme, schön langsam lockerte sich auf beiden Seiten das taktische Korsett.

Spannend blieb es dennoch bis zum Schluss, Schlager hatte für Salzburg zunächst den Sieg auf dem Kopf, setzte den Ball aber zu zentral auf Austria-Torhüter Pentz.

In der 86. Minute brachte sich die Austria dennoch um die Früchte ihrer Arbeit, aus einem Gestocher kam der Ball zu Minamino, seine Vorarbeit verwertete Schlager zum 1:0, diesmal mit dem Fuß. In der Nachspielzeit zeigte Minamino seine aktuelle Hochform und erhöhte per Solo auf 2:0.

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