Zur Premiere gezittert: Die Austria siegte erstmals doppelt

Zur Premiere gezittert: Die Austria siegte erstmals doppelt
Erstmals in dieser Saison können die Wiener zwei Spiele in Folge gewinnen. Man müht sich zu einem 1:0 gegen die WSG Tirol.

Die Wiener Austria hat am Dienstagabend mit einem 1:0-(1:0)-Heimsieg über den bisherigen Angstgegner WSG Tirol die Spitze der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga übernommen. Alexander Grünwald (3.) erzielte das frühe Goldtor für die "Veilchen", die zuvor alle drei Saisonduelle (inklusive Cup) mit dem Aufsteiger aus Wattens verloren hatten. Für die Austria war es das erste Mal in dieser Saison, dass man zwei Spiele hintereinander für sich entscheiden konnte.

"Es ist schon ein komisches Gefühl." Bei Geisterspielen wird Wolfgang Slavik im wahrsten Sinne des Wortes zum Stadionsprecher. Nicht für die Fans redet er ins Mikrofon, sondern für die leeren Tribünen der Generali-Arena der Wiener Austria. "Emotionen kann man keine aufbauen, aber so geht es aktuell allen meinen Kollegen."

Mit jenen von der Admira oder Sturm Graz hat er schon telefonisch sein Leid geteilt. „Vielmehr geht es darum, das Standardprogramm zu erfüllen.“ Wie etwa Torschützen durchzusagen. Eine angenehme Amtshandlung, der er im Heimspiel gegen WSG Tirol am Dienstagabend schon nach drei Minuten nachgehen durfte.

Traumstart

Die Austria, gestärkt durch den Sieg in Mattersburg, begann engagiert und aggressiv mit nur einem defensiven Mittelfeldspieler und ging durch eine Co-Produktion zweier "Oldies" in Führung. Klein flankte unbedrängt und ideal auf Grünwald, der zum 1:0 vollendete.

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA / QUALIFIKATIONSGRUPPE: FK AUSTRIA WIEN - WSG SWAROVSKI TIROL

Der frühe Vorsprung gereichte den Wienern aber nicht zu mehr Gelassenheit im Spiel. Zwar hatte man alles im Griff, aber Ball und Gegner hätte man viel besser laufen lassen können. So herrschte eine latente Unruhe, auf beiden Seiten wurde viel geschrien. Die Austria kam durch Fitz zu einer großen Möglichkeit, ließ sich aber in der Defensive die Schneid abkaufen. Somit hatten die Gäste auch Handfestes zu bieten. Einen Volley-Schuss von Koch oder einen Latten-Köpfler von Yeboah. Stadionsprecher Slavik hatte schon das Mikrofon zum Mund geführt.

Die vorgeschriebene Pause von 15 Minuten tat dem Spiel gar nicht gut. Es wurde zerfahren und fehlerhaft auf beiden Seiten. Dafür wurde weiterhin viel geschrien. Die Austria ließ sich davon verunsichern, niemand sorgte für Ordnung im Spiel, für strukturierte Aktionen in der Offensive. Die logische Folge war die vergebliche Suche nach weiteren Torchancen.

Fu§ball, FK Austria Wien - WSG Tirol

Hektik

Bis dann die Schlussphase begann und kurz für unerwartete Unterhaltung sorgte. Der Austria gelang es, innerhalb von einer Minute durch Madl, Pichler und Monschein gleich drei Möglichkeiten nicht zu nutzen. Auf der anderen Seite durfte sie sich beim Rasen bedanken, dass der allein aufs Tor ziehende Yeboah ausrutschte und sein Schuss daher zu schwach ausfiel.

"Zweites Tor", forderte Austria-Coach Ilzer von seinen Schützlingen, wurde aber nicht erhört. Stattdessen wäre Maierhofer beinahe noch der Ausgleich gelungen. Die Veilchen zitterten sich über die Ziellinie und übernahmen mit dem Sieg wieder die Führung in der Qualifikationsgruppe. Es war aber kein Erfolg der Eleganz, der spielerischen Note oder der Abgeklärtheit. Er offenbarte vielmehr die Verunsicherung gegen einen biederen Gegner.

Slavik verkündete dennoch freudig den Endstand.

  • ENDSTAND:

AUSTRIA WIEN - WSG TIROL 1:0 (1:0)
Tor: 
1:0 (4.) Grünwald.
Rote Karte: Yeboah (95., WSG)

Altach liegt derweil nach einem 1:1 (1:1) bei der Admira nun einen Punkt hinter der Austria. SKN St. Pölten verließ indes mit einem 1:0-(1:0)-Heimsieg das Tabellenende und ist nun Dritter der Quali-Gruppe. Der Vorsprung auf das neue Schlusslicht Admira beträgt aber nur zwei Punkte. WSG Tirol und Mattersburg liegen fünf Runden vor Schluss jeweils nur einen Zähler vor dem Abstiegsrang.

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