Dabei handelt es sich um die kleinste aller 50 Provinzen Spaniens mit der Stadt San Sebastián als Zentrum für Wirtschaft, Kultur und natürlich auch Fußball. Der Klub Real Sociedad ist weit über die engen Provinzgrenzen hinaus ein Begriff und ein prägender Sehnsuchtsort für Kinder und Jugendliche der Region.
Arteta und Alonso stammen direkt aus der Stadt an der Atlantikküste, sie kennen einander seit Kindestagen und haben die Liebe zum Spiel auf demselben kleinen Fußballplatz entdeckt, ehe sie in die große, weite Fußballwelt ausschwärmten.
Die größte Karriere als Spieler hat zweifelsfrei Xabi Alonso vorzuweisen. Der 42-Jährige war Welt- und Europameister sowie zweifacher Champions-League-Sieger. Wenn der einstige Mittelfeldstratege von Liverpool, Real Madrid und Bayern München über seine Wurzeln spricht, dann fallen oft die Begriffe Teamgeist und Großzügigkeit. Als guter Mittelfeldspieler müsse man „großzügig“ sein, sagte er der Süddeutschen Zeitung, es ginge ihm „nicht um den persönlichen Glanz, sondern möglichst bessere Spieler um mich zu haben und ihnen dabei zu helfen, noch besser auszusehen. Es geht nicht immer darum, die brillanteste Aktion zu machen, sondern die beste und klügste".
Ziemlich gut ausgesehen hat zuletzt seine Mannschaft von Bayer Leverkusen, die von Rekord zu Rekord eilt und bereits vor dem letzten Spiel des Kalenderjahres Mittwochabend gegen Bochum als Winterkönig festgestanden war. Zum Jahresausklang gab es noch einen überzeugenden 4:0-Heimsieg.
Thomas Tuchel, taktikbesessener Cheftrainer von Titelkonkurrent Bayern München, gibt zu, er habe „sehr viel gelernt, weil ich Xabi Alonso beim Fußballspielen zugesehen habe“.
Der demütige Karriereweg von Xabi Alonso
Alonso, der unter den Größten trainiert und gespielt hat (Mourinho, Ancelotti, Guardiola, Del Bosque), galt schon zu aktiven Zeiten als Kopf seiner Mannschaften, als junger Trainer hat er dennoch ganz unten angefangen. Über die U 14 von Real Madrid und die zweite Mannschaft von San Sebastián kam er nach Leverkusen: „Ich hatte Ruhe und Freiheit, mich selbst als Trainer kennenzulernen. Ich konnte Irrtümer begehen“, sagt er über seine Karriereplanung.
Ähnliches lässt sich auch bei Jugendfreund Arteta erkennen. Der 41-Jährige lernte viele Jahre als Co-Trainer unter Pep Guardiola bei Manchester City, ehe er von Arsenal die Chance als Cheftrainer bekam – und sie nützte. Doch es dauerte bis zur vergangenen Saison, ehe sein System zu greifen begann.
Emery schreibt ein Fußballmärchen bei Aston Villa
So viel Zeit beim Großklub aus London bekam sein Vorgänger nicht: Der hieß ausgerechnet Unai Emery. Der 52-Jährige ist ähnlich detailverliebt und besessen vom Fußball wie Arteta und Alonso. Seine Videoanalysen mit der Mannschaft sollen mitunter Stunden in Anspruch nehmen, erzählt man sich nun bei Aston Villa.
Der Klub aus Birmingham ist die Überraschung der Premier League. Emery hat aus dem biederen Abstiegskandidaten binnen einem Jahr einen sehenswerten Champions-League-Aspiranten gemacht. „Du musst Risiken eingehen im Fußball“, sagt der vierfache Europa-League-Sieger.
Beim 1:0-Sieg führte Aston Villa Meister Manchester City regelrecht vor. Nie ließ das Starensemble unter der Führung von Guardiola mehr Torschüsse (22) zu, nie hatte es weniger eigene Abschlüsse (2) vorzuweisen. „Wenn er ein Team verlässt, ist es immer in besserer Verfassung, als zum Zeitpunkt seines Amtsantritts“, sagt Guardiola über Emery, der in seinen ersten 50 Spielen als Villa-Coach mehr Punkte geholt hat als Guardiola einst bei City.
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