Peinlicher Auftritt in Israel: Österreich blamiert sich in WM-Quali
Die positive Stimmung von einer gelungenen EM im Juni wollte man mitnehmen. Zwei Spiele später ist alles dahin. Österreichs Fußballteam blamiert sich in Israel bis auf die Knochen und geht gegen einen durchschnittlichen Gegner mit 2:5 unter. Eine Leistung, nach der man nicht zur Tagesordnung übergehen wird können im Hause ÖFB.
ISRAEL - ÖSTERREICH 5:2 (3:1)
Tore: 1:0 (5.) Solomon, 2:0 (20.) Dabbur, 3:0 (33.) Zahavi, 3:1 (42.) Baumgartner, 3:2 (55.) Arnautovic, 4:2 (58.) Weissman, 5:2 (90.) Zahavi.
Gelbe Karten: Elhamed, Abu Fani, Weissman bzw. Bachmann, Grillitsch.
Israel: Marciano - Dasa, Dgani, Tibi (46. Glazer), Elhamed, Menachem (74. Davidzada) - Bitton, Natcho (57. Abu Fani), Solomon (86. Haziza)- Zahavi, Dabbur (75. Weissman).
Österreich: Bachmann - Posch, Dragovic (46. Schaub), Hinteregger - Mwene, Laimer (79. Kainz), Grillitsch (79. Ilsanker), Alaba - Schöpf (68. Schöpf), Baumgartner (79. Kara) - Arnautovic.
Aber alles der Reihe nach.
Teamchef Franco Foda blieb sich selbst treu und richtete sich vermehrt nach dem Gegner als das Augenmerk auf die Stärken seiner Mannschaft zu legen. Selbst Israels Teamchef Willi Ruttensteiner zeigte sich überrascht: "Foda hat auf eine Dreierkette umgestellt und somit auf unsere Formation reagiert."
Es dauerte nicht lange, da fühlte man sich an die 2:4-Niederlage an selbem Ort und Stelle im März 2019 erinnert, als eine Halbzeit lang nur die Österreicher spielten und hoch hätten führen müssen.
Selten lud ein Gegner die österreichische Mannschaft so ein wie die Israelis, die mit auf holprigem Rasen mit Zwang einen flachen Spielaufbau forcierten und den pressing-erprobten ÖFB-Kickern unzählige Balleroberungen ermöglichten.
Allein: Die Österreicher machten nichts daraus, trafen oft die falsche Entscheidung, nahmen sich den Ball schlecht mit und belohnten sich nicht. Baumgartner, zwei Mal Schöpf, Arnautovic an die Stange – Abschlüsse gab es genügend. Dazu wurde ein Tor von Laimer wegen Handspiels vom VAR aberkannt.
Effiziente Gastgeber
Und so kam das Unheil. Solomon (5.), Dabbur (20.) und Zahavi (33.) nutzten jede sich bietende Chance und schossen die Israeli mit 3:0 in Führung. Beim ersten Treffer wurden gleich zwei Flanken nicht unterbunden, beim zweiten nach einem Angriff über mehrere Stationen kam praktisch jeder Österreicher zu spät, das dritte Tor leitete Dragovic mit einem schweren individuellen Fehler ein.
Der Routinier musste in der Halbzeit Platz machen. Foda stellte um auf 4-2-3-1 und brachte Louis Schaub. Die Dominanz der Österreicher stieg. Schöpf und Schaub scheiterten (52.), Arnautovic machte es besser, tanzte einen Gegenspieler aus und schlenzte den Ball zum 2:3 ins Tor (55.).
Die Freude währte kurz, ein Altbekannter kam ins Spiel und tat den Österreichern weh: Shon Weissman, 2019/’20 Torschützenkönig im Trikot des WAC, traf herrlich zum 4:2 ins Kreuzeck (58.), nachdem Schöpf im Spielaufbau den Ball leichtfertig vertändelt hatte.
Ein Treffer in die Magengrube, vorbei war es mit dem Anfangselan der zweiten Hälfte. Israel gewann an Sicherheit, die Österreicher an Ideenlosigkeit. Die Körpersprache einiger machte klar: Da ist die Luft draußen. In der Tat kamen die Österreicher in der letzten halben Stunde zu keiner Torchance mehr. Peinlich wurde es in Minute 90. Die Israeli tanzten durch die schon kampflose ÖFB-Abwehr, Zahavi schob aus wenigen Metern zum 5:2 ein.
Verstärkung für das Spiel am Dienstag gegen Schottland in Wien gibt es nicht – Marcel Sabitzer wird nicht rechtzeitig fit und bleibt in München.
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