Austria-Abwehrchef Dragovic: "Waren schon am Zentralfriedhof, jetzt sind wir auferstanden"

Aleksandar Dragovic Austria Rapid Fußball
Für den 34-Jährigen ist das Wiener Derby ein ganz besonderes Spiel. Dafür verdrängt er wieder die Schmerzen.

Die Wiener Austria konnte zuletzt mit Siegen Selbstvertrauen tanken und sich Mut für das 347. Wiener Derby am Sonntag (17 Uhr) bei Rapid erspielen. Der mehr als bescheidene Saisonstart scheint vorerst einmal vergessen.

Routinier Aleksandar Dragovic drückt es auf seine Art aus: "Wir waren schon auf dem Zentralfriedhof, jetzt sind wir auferstanden." Die violetten Lebensgeister sind wieder erwacht.

Das Derby sei stets etwas Besonderes für die Spieler, "aber in erster Linie für den gesamten Verein und die Fans".

Rapid geht als Tabellenführer und mit dem Heimvorteil vielleicht als Favorit in das Prestige-Duell, die Violetten wollen einen tapferen Kampf liefern und erfrischenden Fußball zeigen. "Und im besten Fall mit drei Punkten wieder heimfahren. Wir werden sicher nicht mit der weißen Fahne nach Hütteldorf fahren. Wir haben sicher keine Angst."

Der Abwehrchef gibt auch vor diesem besonderen Match den jungen Austrianern im Kader gute Tipps. "Sie sind sehr lernwillig. Aber wir müssen den Ball flach halten und über eine ganze Saison gut sein." Gute Phasen allein wie zuletzt seien zu wenig.

Dragovic kennt Derbys zur Genüge, aus Wien und aus Belgrad, wo er sie mit Roter Stern gegen Partizan bestritten hat. "Emotionen sind in solchen Spielen immer vorhanden und gut, aber man darf nicht zu viel wollen und einen Ausschluss riskieren."

Denn gleich, wie es ausgehen sollte, "es wird der Montag kommen und weiter gehen. Man braucht eine Mischung aus Spannung und Lockerheit".

Ein Fußballspieler jubelt auf dem Spielfeld, während ein anderer den Kopf senkt.

Im Februar 2025 ging Dragovic mit gutem Beispiel voran. Beim Aktivieren am Vormittag war er umgeknöchelt, ließ sich das Gelenk in Folge mit einer Spritze und einem Tapeverband versehen, nahm auch Schmerzmittel. Der Lohn war ein 2:1-Sieg.

Auch diesmal zwickt es bei Dragovic, diesmal sind es die Adduktoren. Aber der Routinier fühlt sich fit genug für den Hit und wird abermals die Zähne zusammen beißen. 

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