Wiener Austria bangt um Schlüsselspieler und sucht "Finanzexperten"

Wiener Austria bangt um Schlüsselspieler und sucht "Finanzexperten"
Zwei Leistungsträger haben das Interesse anderer Klubs auf sich gezogen. Während nach wie vor ein neuer Finanzchef gesucht wird.

Eigentlich möchte die Wiener Austria mit emotionalen Europacup-Abenden und einem guten Start in die neue Liga-Saison nur sportlich für Schlagzeilen sorgen. Eigentlich. Denn der Kick am Verteilerkreis wird in den vergangenen Jahren immer wieder von der angespannten Finanzsituation des Vereins in den Schatten gestellt und entscheidend beeinflusst.

Man kann auf dem Transfermarkt nicht blind in jedes Regal greifen, muss leistbare, sprich meist billigere Spieler ins Visier nehmen. Umgekehrt sind Verkäufe eigener begehrter Spieler eine unabdingbare Einnahmequelle, um das Minus auf dem Konto zu verringern.

Ein Spagat, der vor allem Trainer Michael Wimmer so manche Schmerzen bereitet.

So muss er um seine zwei besten Offensivspieler bangen, denn Torjäger Haris Tabakovic und Assistgeber Dominik Fitz haben mit ihren Leistungen den Fokus anderer Vereine auf sich gerichtet. Sportvorstand Jürgen Werner spricht vom Tafelsilber der Austria, das man nur ungern unter Wert verkaufen möchte. Wimmer wieder hofft inständig, "dass uns die beiden erhalten bleiben". Immerhin möchte die Austria so lange wie möglich im Europacup tätig bleiben.

Die Kunst wird es sein, die Gratwanderung tänzelnd mit der nötigen Leichtigkeit zu vollführen. Auf der einen Seite muss man im sportlichen Bereich zusätzlich Einnahmen lukrieren, andererseits muss ein Finanzchef gefunden werden, der den großen Schulden-Rucksack allmählich entleeren kann.

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Die Anhörung

Zu diesem Behufe gab es am Mittwoch ein Hearing von drei noch auf der Shortlist stehenden Kandidaten. Die Anhörung war ausführlicher als gedacht und dauerte insgesamt fast vier Stunden. Ein größerer Kreis, darunter auch Präsident Kurt Gollowitzer, Verwaltungsratsvorsitzender Robert Zadrazil und Sportvorstand Jürgen Werner, machte sich ein konkreteres Bild.

"Das Hearing war gut, allerdings haben wir dazu Stillschweigen vereinbart", wählte Gollowitzer seine Worte danach mit Bedacht. Ende August soll im Aufsichtsrat die Entscheidung fallen, Gollowitzer wird davor als Präsident einen Vorschlag unterbreiten.

Gesucht wird laut Gollowitzer "ein Finanz-Experte und Betriebswirtschafter. Ideal wäre natürlich, wenn er einen Bezug zum Fußball im Allgemeinen und eine Sympathie für die Austria im Speziellen hat. Also irgendwie die Eier legende Wollmilchsau".

Der Präsident möchte die Kernprojekte, vor allem die deutliche Reduzierung des offenen Stadionkredits, innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate umsetzen. Daher muss der richtige AG-Vorstand gefunden werden. Gleich im ersten Anlauf.

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