Zählt Fiorentina zu den Top-Klubs in Italien?
Der zweifache Meister, sechsfache Cupsieger und Gewinner des Europapokals der Cupsieger 1961 ist ein erfolgreicher Traditionsverein, hatte aber auch Abstürze zu überstehen. Finanzprobleme im Jahr 2001 führten zum Neustart in der Serie C2 2002, die Rückkehr gelang schnell.
Wie gut ist Fiorentina?
Eigentlich zu gut für das Play-off im kleinsten Europacupbewerb. Barisic zählt eine lange Liste an Vorzügen des Finalisten der vergangenen Conference League auf: „Sehr stark am Ball, sehr kompakt, aber auch körperbetont.“ Taktisch wird es schwierig: „Sie sind irrsinnig flexibel, die Systeme verschwimmen, und auch im Aufbau haben sie viele Varianten.“ Zusätzlich warnt Barisic vor den starken Standards, zu denen auch die weiten Einwürfe zählen.
Auf die auswärts häufige Rotation will Barisic nicht zu sehr hoffen: „Es gibt für jede Position mindestens zwei gleich gute Spieler.“
Wie kann Rapid überraschen?
„Mit Mut“, glaubt Barisic, der fordert, dass seine Offensiven mit den Fans im Rücken Eins-gegen-eins-Situationen suchen. Außerdem ist der Favorit zu erwischen, wenn die Konzentration nicht ganz so hoch ist. So gab es in der Vorbereitung ein peinliches 0:5 gegen Roter Stern Belgrad.
Barisic vergleicht den Leistungsabstand zu Rapid mit den Spielen gegen Aston Villa, Ajax, Donezk und Inter Mailand. In drei von diesen fünf Duellen schafften die Wiener dennoch den Aufstieg.
Für welche Stars steht Fiorentina einst und jetzt?
Die größte Vereinslegende ist Stürmer Gabriel Batistuta. Der Argentinier hält mit 152 Serie-A-Treffern von 1991 bis 2000 den Rekord in Florenz. Landsmann Nicolas Gonzalez darf sich seit der WM 2022 sogar Weltmeister nennen und kommt am liebsten vom rechten Flügel. Ganz stark bei der WM war Sofyan Amrabat für Marokko. Der von Manchester United umworbene Sechser fehlt allerdings. Ein starker Stürmer (Cabral) wurde an Benfica verkauft, ein anderer (Jovic) ist nicht im Kader. Der um zwölf Millionen geholte Argentinier Lucas Beltrán könnte stattdessen erstmals beginnen.
Auffallend offensivstark ist Linksverteidiger Cristiano Biraghi. Terzic kam am Kapitän nicht vorbei und wechselte zu Salzburg. Moritz Oswald dürfte sich in seiner neuen Rolle rechts vorne mit Biraghi duellieren.
Kann die große Bühne für einen Transfer genutzt werden?
Marco Grüll war einem Verkauf schon mehrmals nahe. Heute steht der 25-Jährige vor seinem 100. Spiel für Rapid. In spätestens einer Woche ist klar, ob zur starken Bilanz (28 Tore, 20 Assists) nach dem Ende der Transferzeit noch weitere Scorerpunkte hinzukommen kommen sollen. „Ich konzentriere mich jetzt nicht auf Transfermöglichkeiten, sondern nur auf das Spiel“, sagt Grüll.
Rapid hätte bereits einen Ersatz ausgesucht. Thierry Gale haben die Wiener schon lange auf der Liste. Nach den starken Europacup-Auftritten des Flügelstürmers von Dila Gori ist der Teamspieler aus Barbados für Rapid aber kaum noch leistbar. Sollte es zu einem Grüll-Verkauf kommen, würde die Wahl laut KURIER-Informationen auf einen anderen, derzeit noch verfügbaren Ersatz fallen.
Und auch der Kreuzbandriss von Nenad Cvetkovic sorgt für Betriebsamkeit. Barisic fordert öffentlich zwar keinen neuen Abwehrchef, aber die Verletzungshistorie von Ersatz Max Hofmann lässt intern die Köpfe rauchen. Derzeit werden mehrere Möglichkeiten geprüft. Konkret könnte ein Routinier per Leihe im Transfer-Finish, also knapp vor dem 1. September, kommen.
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