Wie Rangnicks Umstellung dem ÖFB-Team Dominanz verschaffte

Wie Rangnicks Umstellung dem ÖFB-Team Dominanz verschaffte
Der Teamchef adaptierte beim 4:1 gegen Aserbaidschan nach knapp 20 Minuten die Formation. Mit Erfolg.

4:1 gewonnen, drei Punkte eingefahren, die Erwartungen erfüllt und obendrein auch noch attraktiven Fußball gezeigt. Der Auftakt in die EM-Qualifikation ist dem ÖFB-Team am Freitag im neuen Linzer Stadion gelungen. Dabei war der Start in die Partie gar nicht so, wie sich das Österreichs Kicker und ihr Trainer vorgestellt hatten.

Im Gegenteil. In den ersten knapp 20 Minuten bekam man Spiel und Gegner nicht so in den Griff, wie man sich das vorgenommen hatte. Und das hatte durchaus einen taktischen Hintergrund. Die Österreicher wurden von Ralf Rangnick wie zuletzt in einer 4-2-2-2-Formation aufs Feld geschickt. Auf dem Rasen sah es zunächst allerdings vermehrt nach einem 4-1-3-2 aus, weil Marcel Sabitzer im Spiel gegen den Ball nach vorne rückte und Nicolas Seiwald als alleiniger Sechser vor der Abwehr blieb.

Durch das hohe Anpressen der Doppelspitze Gregoritsch und Baumgartner sowie den drei nun nachrückenden offensiven Mittelfeldspielern Laimer, Sabitzer und Wimmer fanden die Gäste aus Aserbaidschan keine Anspielstationen mehr. Die Folge? Der Torhüter der Gäste wählte nun oft den langen Ball über die österreichischen Pressinglinien ins Mittelfeld - und dort war Nicolas Seiwald nun in Unterzahl.

Pressingfalle

Nachdem die Aseris so das eine oder andere Mal gefährlich in Richtung des österreichischen Strafraums gelangten, stellte Rangnick um. Nach 18 Minuten zog er Christoph Baumgartner aus der Sturmreihe zurück auf den rechten Flügel. Aus einer 4-1-4-1-Formation (die sich auch als 4-3-3 interpretieren ließe) attackierten die Österreicher ganz vorne in der ersten Pressinglinie meist nur mehr mit einer Spitze - und lockten die Gäste damit in die Pressingfalle.

Aserbaidschans Tormann Imanov sah nun mehr Anspielstationen vor sich, stellte den langen Ball wieder ein und wählte den flachen Spielaufbau. Genau so, wie es eine Pressingmannschaft wie das ÖFB-Team gerne hat. Statt Luftduellen und Kampf um den zweiten Ball im Mittelfeld gab es nun vermehrt Ballgewinne der Österreicher, die ihren Gegner zu Fehlern im Spielaufbau zwangen.

Mit schnellen Umschaltmomenten gewannen die Österreicher nun an Dominanz und belohnten sich in der Folge auch mit Toren. Nach dem Doppelschlag durch Sabitzer und Gregoritsch (28., 29.) gab es keinen Zweifel mehr, wer die Partie als Sieger beenden würde. Klar, dass auch der Teamchef zufrieden war: „Ich bewerte das Spiel erst ab der 18. Minute, da war es so wie ich mir es vorgestellt hatte“, sagte Rangnick nach der Partie. Die frühe Umstellung war am Freitag ein Schlüssel zum Sieg.

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