Weitere Wettbetrugs-Ermittlungen um Fußball-Drittligist Stadl-Paura

Weitere Wettbetrugs-Ermittlungen um Fußball-Drittligist Stadl-Paura
Nun stehen mehrere Spiele unter Manipulationsverdacht. Es laufen Ermittlungen gegen Funktionäre und Geldgeber.

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat die Wettbetrugs-Ermittlungen um Drittligist ATSV Stadl-Paura ausgeweitet. Es sollen mehrere Spiele des oberösterreichischen Vereins manipuliert worden sein, bestätigte Behördensprecherin Tina Frimmel-Hesse am Mittwoch auf APA -Anfrage mehrere Medienberichte. Aufgekommen war der Verdacht nach einem Erstrundenspiel des österreichischen Fußball-Cups im August 2020, das Austria Klagenfurt 7:1 gewann.

Weil sich der Schaden aus Sicht der Staatsanwaltschaft Klagenfurt jedenfalls auf mehr als fünf Millionen Euro beläuft, wollte man das Verfahren an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) abtreten. Frimmel-Hesse: "Die WKStA sieht das derzeit noch nicht." Deshalb wird das Verfahren nun wieder in Klagenfurt geführt. Vereinsobmann Hans Stöttinger hat die Vorwürfe bisher zurückgewiesen, der Verein sei "schuldlos".

"Es sind noch nicht alle Spiele, um die es geht, ermittelt", so die Staatsanwältin. Es dürften jedenfalls mehrere Spiele des oberösterreichischen Vereins manipuliert worden sein. Frimmel-Hesse: "Wir haben erst vier oder fünf Spiele unter die Lupe genommen." Um wie viele Spiele es letztlich gehen werde, sei noch nicht klar. Die Polizei werde dazu einen Bericht vorlegen. Entsprechend sei die Schadenssumme noch unklar. "Je mehr Spiele wir unter die Lupe nehmen, desto mehr Schaden kann herauskommen. Aber das wird jetzt alles erst geklärt." Es sei möglich, dass das Verfahren dann wieder zurück zur WKStA gehe.

Konkret werde geprüft, welche Spieler bei welchen Spielen zum Einsatz kamen, erklärte Frimmel-Hesse. "Legionäre kamen bei nicht wirklich wichtigen Spielen zum Einsatz." Aktuell werde gegen vier Beschuldigte ermittelt - Funktionäre und Geldgeber. Es sei nicht ausgeschlossen, dass weitere Verdächtige hinzukommen. Spieler seien aktuell keine als Beschuldigte eingetragen. Geprüft werde vorerst der Verdacht des schweren Betrugs, der Geldwäsche und auch der Geldfälschung.

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