Vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen, im EM-Finale an der Pfeife

Vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen, im EM-Finale an der Pfeife
Kateryna Monsul aus Charkiw wurde für das Endspiel im Wembley-Stadion nominiert.

Die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monsul leitet am Sonntag im Wembley-Stadion das EM-Finale der Frauen zwischen England und Deutschland. Damit setzte die UEFA auch ein politisches Zeichen: Monsul war einige Wochen nach Kriegsausbruch in ihrer Heimat nach Italien geflohen.

Die 41-Jährige aus Charkiw habe zu Beginn des Krieges fünf Tage lang im Haus ihrer Eltern in einem Raum unter der Erde ausgeharrt, ehe sie beschlossen habe, das Land zu verlassen, erzählte sie uefa.com. Italiens Fußballverband – wohl auch auf Vermittlung von UEFA-Referee-Boss Roberto Rosetti – bot ihr eine Unterkunft in Turin an, sowie die Möglichkeit, Fußballspiele zu leiten.

Unterstützt an der Linie wird Monsul von ihrer Landsfrau Maryna Striletska, sowie von der Polin Paulina Baranowska. Striletska flüchtete mit ihrer Tochter im März aus Luhansk zu ihrer Schwester nach Basel, wo sie nun für den Schweizerischen Verband im Einsatz ist.

Zweimal in Wien

Monsul hatte in der Ukraine – als erste Frau – Spiele der obersten Männerliga gepfiffen und auch bereits internationale Spiele der Männer. Etwa das EM-Qualifikationsspiel zwischen Österreich und Färöer im März 2021 in Wien. Bei der Europa-League-Partie zwischen Rapid und Dinamo Zagreb in Hütteldorf im Oktober des selben Jahres wurde es in der Schlussphase etwas hektisch.

Beim Turnier in England leitete Monsul bisher drei Partien, darunter Österreichs Sieg gegen Norwegen.

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