Vier Wochen Gips: Rapid bangt um Neuzugang Roman Kerschbaum
Der 28-Jährige war nie schwer verletzt. Jetzt bremst eine seltene Knöchelblessur den Mittelfeldmotor, der nach dem Transfer als Stammkraft bei Rapid eingeplant ist.
Die lange Liste an Ausfällen begleitet die Rapid-Verantwortlichen seit Jahren. Zuletzt wurde es kurios. Filip Stojkovic war der vierte Spieler innerhalb eines Monats, der entweder beim Aufwärmen oder gleich nach dem Anpfiff w.o. geben musste. Der Verteidiger fiel im Derby nach drei Minuten auf den Rücken und sein GPS-Chip (mit dem die Laufwerte gemessen werden) drückte sich äußerst schmerzvoll in die Wirbelsäule.
Beim anstehenden Groß-Umbau des Kaders achten Sportchef Zoran Barisic und Trainer Ferdinand Feldhofer auch darauf, robuste Spieler zu verpflichten. Patrick Greil, dessen Transfer erst nach Saisonende offiziell wird, war in seinen vier Jahren als Klagenfurt-Profi noch nie verletzt.
Und auch Roman Kerschbaum fehlte in seinen zehn Profijahren nie mehr als sechs Partien lang. Bei der Admira erlitt der 28-Jährige überhaupt keine Verletzung.
Bis zu einer ungewöhnlichen Sprunggelenkblessur, die in Hütteldorf neue Sorgen aufkommen lässt. Seine Luxation der Peronealsehne wurde bereits von Rapid-Arzt Lukas Brandner und dem Fuß-Spezialisten Florian Gruber operiert.
Der Niederösterreicher fehlt nicht nur der Admira im Abstiegskampf: Er muss vier Wochen Gips tragen.
Debüt "im Spätsommer"?
Da diese Verletzung selten ist, gibt es kaum Vergleichswerte über die Dauer der anschließenden Reha. Mit dem Saisonstart Mitte Juli wird es äußerst knapp. Laut Rapid-Aussendung zur OP ist mit einer Wartezeit aufs Debüt „bis in den Spätsommer zu rechnen“.
Das ist ein schwerer Schlag für Barisic und Feldhofer, die in Kerschbaum eine gerne unterschätzte Stammkraft sehen. Nicht nur bei der Admira wurde der Routinier als „zu wichtig“ eingeschätzt, um die letzte Chance auf eine Ablöse beim Winter-Angebot des LASK wahrzunehmen.
Auch in Hütteldorf soll der neunfache Liga-Torschütze eine tragende Rolle einnehmen. Barisic erklärt: „Roman ist sehr verlässlich – egal, ob als Sechser, Achter oder Zehner.“
Admira-Trainer Herzogs „absoluter Führungsspieler“, der laut Chefcoach das Pressing auf dem Feld organisiert hat, soll im jungen Rapid-Kader eine Stütze sein.
„Er übernimmt in seinem Spiel Verantwortung und außerdem schießt der Kerschi sehr gute Standards“, betont Barisic.
Seit dem Ausfall von Kerschbaum hat die Admira in drei Spielen nicht mehr gewonnen.
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