Verpatzter Frühjahrsauftakt setzt Austria unter Druck

FUSSBALL: UNIQA ÖFB CUP / GAK - FK Austria Wien
Die Cup-Pleite gegen den GAK sorgt für violette Selbstzweifel. Und in der Liga wartet der formstarke LASK.

Volles Training statt Auslaufen. Katerstimmung statt Feierlaune. Aussprache.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der Aufarbeitung der 1:2-Pleite beim Regionalligisten GAK im Cup-Viertelfinale. Viele Fragen sollen geklärt werden. Vieles lief schief. Die Austria spielte rund eine Stunde, wie man es erwartet hatte. Dass man viele Chancen auf eine frühzeitige Entscheidung vergab, war nicht das Grundproblem, sondern die Plan- und Ideenlosigkeit, nachdem der Spielverlauf zugunsten der Grazer gekippt war. Und das trotz 1:0-Führung. „Ich habe bei den GAK-Spielern nicht so dumme Fehler gesehen wie bei uns“, sagt ein verärgerter Sportchef Ralf Muhr.

Schüler-Fehler

Die Wiener zerfielen wie ein Altbauhaus nach der Sprengung. Das Defensivverhalten glich plötzlich jenem einer Schüler-Mannschaft. Der Ausschluss von Ewandro (59. Minute) resultierte aus einer Fehlerkette, die Ampelkarte für James Jeggo aus einer Dummheit (68.). Die Wiener hatten sich die Dezimierung einzig selbst zuzuschreiben. Muhr: „Das war alles selbst verschuldet.“

Im Spielaufbau klappte überhaupt nichts mehr, weil der Austria auch ein Führungsspieler fehlte. Auch Routiniers wie Florian Klein oder Uros Matic ließen sich von der allgemeinen Verunsicherung anstecken. Vor allem von diesen Spielern muss gerade dann mehr kommen, wenn es gerade nicht läuft. Ein Problem, das sich auch schon im Herbst manifestiert hat.

Die Zukunft

Die Austria hat am Freitag vorzeitig die Chance auf ein Finale in der heimischen Generali Arena verspielt. Und die erste von zwei Möglichkeiten, sich für den Europacup zu qualifizieren. „Alles, was wir uns im Winter erarbeitet haben, ist zerstört“, sagt Muhr. Er weiß: Eine zweite Saison im neuen Heimstadion ohne internationale Beteilung wäre für die Favoritener eine Katastrophe. Die Austria setzt sich (und somit auch das Trainerteam) damit schon früh unter Druck – und nächsten Freitag wartet in der Liga das schwierige Auswärtsmatch beim LASK.

Starker LASK

Die Linzer sind bereits jetzt in berauschender Verfassung. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner schoss am Samstag im Bundesliga-Duell St. Pölten mit 6:0 aus dem Paschinger Waldstadion. Die Tore beim Schützenfest erzielten Thomas Goiginger, João Victor (je 2), Samuel Tetteh und Neuzugang João Klauss.

Wer sind mögliche Semifinalgegner? Meister Salzburg muss heute beim Zweitligisten Wiener Neustadt antreten (15 Uhr), Rapid empfängt Hartberg (17.15).

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