Ex-Rapidler Kara in USA: "Mit Messi wird Fußball eine Top-Sportart"

Heute geht es für Lionel Messi mit Miami los
Heute debütiert Lionel Messi für Miami. Der Ex-Rapidler Ercan Kara erlebt in Orlando den Hype, den der Weltstar bereits ausgelöst hat.

Viele Stars haben bereits in den USA Fußball gespielt. Soccer schaffte es – anders als in den meisten Erdteilen – dennoch nicht an die Spitze der beliebtesten Sportarten. Baseball, Football, Basketball, auch Eishockey haben einen historischen Vorteil.

Aber jetzt kommt er. Heute wird Lionel Messi erstmals für Inter Miami spielen. Der Weltmeister mit der Nummer 10 soll im neuen Ligapokal gegen Cruz Azul aus Mexiko dem US-Kick den entscheidenden Kick geben.

„Es ist bereits vor dem Debüt ein richtiger Hype entstanden. Die Fans merken gleich, wie gut Messi der Liga und dem US-Fußball tun wird“, erzählt Ercan Kara. Der Ex-Rapidler stürmt seit Jänner 2022 für Orlando City, nur eine Flugstunde von Miami entfernt.

Kara ist im KURIER-Gespräch überzeugt: „Mit Lionel Messi wird der Fußball auch in den USA zu einer Top-Sportart werden. Das wird ein Boom. Nach ihm werden noch mehr Stars kommen.“

Ex-Rapidler Kara in USA: "Mit Messi wird Fußball eine Top-Sportart"

Ercan Kara (l.) stürmt für Orlando

Wilder Kick

Worauf muss sich der 36-jährige Argentinier einstellen? „Es wird wilder gespielt als in den starken europäischen Ligen. Es geht immer hin und her“, erzählt der Wiener. Das liegt auch am Ligensystem: „Weil es keine Absteiger gibt, wird immer alles riskiert. Spiele, in denen der Außenseiter defensiv auf einen Punkt spielt, gibt es nicht.“

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Auf welches Niveau muss sich der siebenfache Weltfußballer einstellen?

„Seit einigen Jahren wird die MLS stärker. Es kommen mehr und mehr jüngere Spieler mit viel Qualität, nicht wie früher nur Routiniers. Umgekehrt gibt es gut ausgebildete US-Amerikaner, die auch den Traum haben, in eine europäische Top-Liga zu wechseln.“

Messi (und sein alter Freund Busquets) werden vorerst darauf schauen müssen, überhaupt regelmäßig zu punkten. Denn Miami ist Letzter. Im vorderen Mittelfeld liegt hingegen Orlando. „Wir haben von den jüngsten 13 Spielen nur zwei verloren. So stabil sind nur wenige Klubs in der MLS“, erzählt Kara.

Der 27-Jährige hätte gerne mehr dazu beigetragen, immerhin ist er einer der drei Spieler, die über das vorgegebene Team-Budget hinaus bezahlt werden dürfen. Doch die Konkurrenz ist größer geworden, Kara spielt nur selten durch und hält bei fünf Toren in 15 Einsätzen.

„Das liegt auch daran, dass ich angeschlagen war. Ich muss hart arbeiten, aber ich mache mir keine Sorgen. Wenn ich länger voll fit bin, werde ich wieder Stammspieler bei Orlando sein.“

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Kein Rangnick-Anruf

Dann könnte es auch was werden mit einem Anruf von Teamchef Rangnick. „Bislang hatte ich nur Kontakt mit Sportdirektor Schöttel. Ich muss einfach liefern, die lange Anreise wäre kein Problem. Das schaffen viele Spieler aus der MLS“, betont der siebenfache Teamspieler.

Messi hat seinen (endgültigen) Teamrücktritt noch nicht verkündet, für ihn sind die Heim-Länderspiele sogar nähergerückt. Dennoch wartet auf den Begnadeten eine Umstellung. „Weil es in Florida so heiß ist, wird meistens ganz früh trainiert. Um 8 Uhr, manchmal sogar um 7.30 Uhr“, warnt Kara.

Heiß und feucht

Heiß ist es in Wien, Barcelona, oder Paris, wo Messi zuletzt gespielt hat, auch. Der Unterschied: „Ich sag’ meiner Familie und den Freunden in Wien immer: ‚Seid froh, dass es nur heiß ist.‘ Hier kommt noch die hohe Luftfeuchtigkeit bei 37 Grad Hitze dazu. Das ist heftig. In der Früh bei 30 Grad geht’s mit dem Training noch.“

Nach der Rückkehr aus dem Trainingszentrum ist es in Orlando durchaus lebenswert, in Miami wohl noch mehr.

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„Man kann schon schön leben da. Ich genieße das mit meiner Frau, auch wenn uns Wien abgeht. Aber einmal im Monat bekommen wir ohnehin Besuch aus der Heimat.“

Noch öfter schaut Kara, was bei seinem Ex-Klub los ist: „Ich habe noch zu einigen Rapidlern Kontakt. Ich verfolge das alles, weil Rapid mein Herzensverein bleiben wird.“

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