U17-WM: Österreichs Jungstars fordern Italien und wollen ins Finale
Geht die Erfolgsgeschichte der U17-Nationalmannschaft noch weiter? Bei der U17-WM in Katar steht für das Team von Hermann Stadler am Montag das Halbfinale gegen Italien an (14.30/live auf ORF 1 und Sky). Es geht um den ersten Final-Einzug einer ÖFB-Auswahl bei einer WM überhaupt.
„Es ist ein unglaubliches Gefühl“, sagt Mittelfeldspieler Jakob Werner. Der 17-Jährige aus der Salzburger Akademie hat sein Ticket für den Flug nach Katar erst in allerletzter Sekunde gelöst. „Beim letzten Lehrgang war ich noch auf Abruf“, erinnert er sich. Sein erstes U17-Länderspiel war das erste Gruppenspiel bei der WM gegen Saudi Arabien.
Kam er zu Beginn des Turniers noch als Joker von der Bank, hatte er zuletzt einen Stammplatz im Mittelfeld. Drei Assists hat er schon geliefert, beim Sieg gegen Japan hat er Johannes Moser das Goldtor serviert. „Ich bin sehr selbstkritisch und eigentlich nie zufrieden mit meinen Leistungen. Aber ich glaube, so schlecht war ich bis jetzt nicht.“ An Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht: „Ein Tor fehlt noch. Aber das kommt ja vielleicht gegen Italien. Oder dann im Finale.“
Krach in der Familie
Werner hat schon nach der erfolgreichen Gruppenphase prophezeit, dass Österreich bei dieser WM weit kommen kann. Hat er gar hellseherische Fähigkeiten? „Nein, das nicht“, grinst er, „aber wir haben einfach sehr viel Potenzial in der Mannschaft.“ Was Österreich auszeichnet: „Wir haben sehr gute Einzelspieler, sind aber auch ein Team. Wir sind wie eine Familie.“
In der Familie kann es auch zu kleineren Streitereien kommen – wie nach dem Viertelfinale. Auslöser war der Elfmeter in der Nachspielzeit. Als Schütze eingeteilt war eigentlich Johannes Moser, nach einigen Diskussionen bekam aber Hasan Deshishku den Ball – und verschoss. „Das war nach dem Spiel schon noch Thema“, verrät Werner. „Das gehört aber dazu, es ist jetzt auch erledigt.“ Teamchef Stadler habe ein Machtwort gesprochen. Was man daraus gelernt hat? „Dass wir den eingeteilten Schützen nicht ändern.“
Selbstbewusst
Apropos lernen: Ein Klassenzimmer haben die U17-Kicker schon lange nicht mehr von innen gesehen. Die Schulsachen sind aber auch in Katar mit: „Wir haben jeden Tag eine Lernstunde.“ Zu Hause müsse man dann aber sicher auch einiges nachholen. „Das nehm ich aber gern in Kauf.“
Gegen Italien hat Österreich in der Vorbereitung übrigens zwei Mal gewonnen. „Das heißt nichts“, sagt Werner. „Wir werden sie nicht unterschätzen – aber auch nicht überschätzen. Wir wissen, was wir können und dass wir gewinnen können.“
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