Drei Gregoritsch-Tore beim 6:1 für Österreich gegen Türkei
Österreichs Nationalteam präsentiert sich schon früh in diesem Jahr in EM-Form, nach dem 2:0 gegen die Slowakei schlug die Rangnick-Elf im Wiener Prater die Türkei eindrucksvoll 6:1. Mann des Spiels war zwar Hattrick-Torschütze Gregoritsch, doch das gesamte Team wusste zur überzeugen und verzückte die Mehrheit der 38.500 Fans, die die Mannschaft nach dem Schlusspfiff ausgelassen feierten.
Österreich ist im Jahr 2024 bisher eine Mannschaft der schnellen Tore. Hatte man in Bratislava gegen die Slowakei nur 6,3 Sekunden zur Führung benötigt, so schlug man in Wien gegen die Türkei nach exakt 103 Sekunden zu.
Die Gäste wurden flott in deren Spielaufbau gestört, Schmid eroberte den Ball, Baumgartner zog ab, Goalie Cakir konnte noch abwehren, war aber gegen den Nachschuss von Schlager ohne Chance. 1:0 für Österreich. Dönerwetter!
Temporeich
Dass die Partie gleich von Beginn an Tempo aufnahm, lag auch am italienischen Unparteiischen Chiffi, der flott laufen ließ und mit Foulpfiffen hüben wie drüben sparsam umging. Bei Österreich wirbelten Schmid und der stets anspielbare Baumgartner. Die zunächst indisponierten Türken fanden in Folge gut ins Spiel, hatten mit ihrer Technik spielerische Lösungen gegen das österreichische Pressing und kamen auch zu Chancen.
1:0 (2.) X. Schlager
1:1 (25.) Calhanoglu (Elfmeter)
2:1 (44.) Gregoritsch
3:1 (48.) Gregoritsch
4:1 (58.) Gregoritsch
5:1 (78.) Baumgartner
6:1 (95.) Entrup
Österreich (4-2-3-1): A.Schlager; Posch, Danso (88. Daniliuc), Wöber, Mwene (70. Prass); Seiwald, X.Schlager; Laimer (88. Cham), Baumgartner (81. Wimmer), Schmid (81. Weimann); Gregoritsch (81. Entrup)
Türkei (4-2-3-1): Cakir; Müldür, Demiral, Ayhan, Özkacar (77. Celik) ; Özcan (62. Kokcu) , Calhanoglu (87. Yüksek); Kahveci (62. Akgün), Güler, Aktürkoglu (62. B. Yilmaz); Yildiz
Gelb: Posch; Calhanoglu, Güler, Kokcu
Happel-Stadion, 38.500, SR Chiffi (ITA)
Zunächst verjuxten noch Aktürkoglu und Yildiz, dann gab es nach Handspiel von Danso und VAR-Intervention Elfer, den Calhanoglu zum 1:1 verwandelte (25.). Nach vier Partien ohne Gegentor kassierte Rot-weiß-rot wieder einen Treffer. In dieser Phase drückten die Türken die Österreicher in deren Hälfte, die Rangnick-Elf brauchte einige Minuten um sich wieder zu sammeln. Und man kämpfte sich wieder zurück ins Geschehen, um rechtzeitig knapp vor der Pause Gefahr auszustrahlen.
Zunächst kam Laimer nach Vorarbeit von Mwene nicht richtig zum Abschluss. Kurz darauf eroberten Seiwald und Schlager im Verbund den Ball, Gregoritsch zog ab und traf zum 2:1 (44.). Ein Treffer des unbändigen Willens.
Hellwache Österreicher
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste zu Ende gegangen war – mit hellwachen Österreichern und mit einem Tor von Gregoritsch, der einen Eckball von Schmid per Kopf zum 3:1 vollendete (48.). Flotte Tore werden allmählich zu einem echten Stilmittel dieser Mannschaft. Express statt Schlafwagen.
EM-Play-off. Neben Frankreich (17. Juni) und Niederlande (25. Juni) trifft Österreich bei der EM in Deutschland auch auf Polen (21. Juni). Die Polen setzten sich am Dienstag im Play-off gegen Wales mit 5:4 im Elfmeterschießen durch, nach 120 Minuten war es 0:0 gestanden. Bei den Polen trafen alle fünf Schützen.
Zu einer Premiere kommt es bei der EM auch: Erstmals wird die Nationalmannschaft aus Georgien bei einem Turnier am Ball sein. Das Team setzte sich gegen Griechenland, den Europameister von 2004, im Elfmeterschießen mit 4:2 durch. Beim Sensationsteam jubelte auch Sturm-Akteur Kiteishvil, der in der Startelf stand und beim historischen Triumph seine Füße im Spiel hatte.
Auch die Ukraine schaffte es zur EM. Im Play-off-Duell mit Island gab es einen 2:1-Erfolg. Die Isländer waren früh in Führung gegangen, Tsygankow und Mudryk drehten die Partie und fixierten das EM-Ticket.
Österreich war auf den Geschmack gekommen, hatte durch Schmid eine weitere Chance. Danach musste wieder der VAR eingreifen, Abseits und Elferfoul checken – Chiffi entschied auf Penalty, Gregoritsch erzielte sein drittes Tor zum 4:1 (59.), hätte kurz danach beinahe noch eins drauf gesetzt.
VAR-Festspiele
Österreich kontrollierte das Geschehen und trachtete danach, die Türkei nicht mehr zurück ins Spiel kommen zu lassen, was gut gelang. Bei einem sehenswerten Fallrückzieher von Real-Spieler Güler war Goalie Schlager zur Stelle. In der 74. Minute gingen die Emotionen noch einmal hoch. Ein Elferfoul an Posch wurde zunächst nicht geahndet, aus dem Konter verkürzte Yilmaz auf 2:4 für die Türkei. Doch dann war wieder der VAR im Bilde und entschied doch noch auf Elfer für Österreicher. Diesmal trat Baumgartner an und versenkte die Kugel zum 5:1 (78.).
Es sollte nicht das letzte Highlights des Abends sein, der eingewechselte Entrup erzielte in der Nachspielzeit noch das 6:1.
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