Normalerweise hätten viele Amateurklubs die schöne Jahreszeit mit Sommerfesten zur Finanzierung des Spielbetriebs genützt.
Normalerweise hätte Franco Foda mit seinem Team am Sonntag das EM-Trainingscamp in Bad Tatzmannsdorf bezogen.
Normalerweise wäre Österreichs erster EM-Gegner (Rumänien, Weißrussland, Kosovo, Nordmazedonien oder Georgien) seit Wochen bekannt.
Normalerweise wüsste Andreas Herzog, ob er mit Israel (Play-off-Gegner Schottland) für die EM qualifiziert oder bereits Ex-Teamchef ist.
Normalweise hätte der Fußballbund verkündet, dass der Wiener EM-Test gegen England am 2. Juni ausverkauft ist.
Normalerweise wäre ORF-Analytiker Herbert Prohaska auf Plakaten und Bildschirmen im EM-Vorfeld omnipräsent.
Normalerweise hätte der in den Niederlanden als 17-Jähriger bei Twente als Jahrhunderttalent bestaunte Marko Arnautovic holländischen Reportern längst selbstbewusst wissen lassen, dass er und seine österreichischen Mannschaftskollegen vor dem (zweiten) EM-Match gegen die Niederlande nicht im Geringsten Bauchweh haben.
Coronabedingt ist alles anders. Hat Schanghai-Legionär Arnautovic in China noch kein Ligaspiel in den Beinen. Fiel Prohaska um etliche Werbe-Euros und so nebstbei auch um seine Tennisdoppel („Für Einzel bin i schon zu alt) mit Kickerlegenden à la Gustl Starek um. Kann Herzog statt Israels Profis seine zwei (Admira-)Söhne im Breitenfurter Garten trainieren. Wird Teamchef Foda ohne Stress am 29. 5. im Klagenfurter Stadion als einer von 200 Privilegierten das Cup-Finale Salzburg – Lustenau sehen. Bangen Hunderte ehrenamtliche Funktionäre um ihren Verein.
Statt Jammern sind Soforthilfen und Teamwork angebracht. So wie es das Nationalteam unter Kapitän Julian Baumgartlinger mit einer 500.000-Euro-Spende an die Basis demonstriert. Auch das ist in Anbetracht des Gerüchts, wonach gerade Großverdiener einen Stacheldraht im Börsel haben, nicht ganz normal.
Kommentare