Spieler-Bilanz: Die Hauptdarsteller dieser EM
Was am 11. Juni begonnen hat, wurde am 11. Juli mit der 51. Partie der EURO beendet. Das sind die Spieler dieser Endrunde:
Gianluigi Donnarumma
Das Team der Technischen Beobachter der UEFA hat den Tormann der Italiener zum Spieler des Turniers ernannt. Donnarumma, der trotz seiner erst 22 Jahre schon 33 Länderspiele für die Azzurri absolviert hat, bestritt mit 719 Minuten die meisten aller Akteure bei dieser EM. Er wurde nur gegen Wales kurz vor Schluss ausgewechselt.
Er tritt damit die Nachfolge von Griezmann (2016/Frankreich), Iniesta (2012), Xavi (2008/beide Spanien) an. Als er gegen Wales Platz machte für seinen Ersatzmann Sirigu, wurde er von den Fans in Rom ausgepfiffen. Er renne nur dem Geld nach, so der Vorwurf. „Dollar-Rumma“ nennen ihn die Milan-Tifosi.
Weil er, statt zur Vereinslegende zu werden, seinen Vertrag auslaufen ließ. Paris SG soll ihm neun Millionen Euro pro Jahr anbieten. Der 1,96-Meter-Hüne hat mit 14 Jahren seinen ersten Profivertrag unterschrieben, mit 16 für die erste Mannschaft von Milan debütiert und gehört mit 22 zu den komplettesten Goalies der Welt.
Pedri
Der 18-Jährige hatte vor der EM erst vier Mal den Dress von Spanien getragen. Pedro González López wurde auf den Kanaren geboren, kam im Sommer 2020 von Las Palmas zum FC Barcelona, wo er auf Anhieb den Durchbruch schaffte.
„Was Pedri bei diesem Turnier geleistet hat, mit nur 18 Jahren, hat noch keiner geschafft. Noch nicht einmal Andrés Iniesta; es ist unglaublich und einzigartig“, sagte Teamchef Luis Enrique, der ihn fast jede Minute spielen ließ.
Bei der Niederlage im Elferschießen im Semifinale gegen Italien hatte Pedri 65 seiner 66 Pässe zu einem Mitspieler gebracht. Vor fünf Jahren gab es Pedris Auszeichnung als bester junger Spieler erstmals, sie ging damals an den Portugiesen Renato Sanches. Auf Pedri wartet schon die nächste Aufgabe, er wird in Tokio in Spaniens Olympia-Team spielen.
Jorginho
Der in Brasilien geborene Italiener war einer der auffälligsten Spieler des Turniers, war der Organisator im Spiel des Europameisters. Der 29-Jährige ist im EM-Finale genauso zum Einsatz gekommen wie im Champions-League-Finale, das er mit Chelsea 1:0 gegen Manchester City gewonnen hat. Teamkollege Emerson kam nur am Sonntag zum Einsatz, beim Endspiel gegen City in Porto war er auf der Ersatzbank gesessen.
2016 war Cristiano Ronaldo mit Real Madrid und Portugal erfolgreich. 2012 gewannen Fernando Torres und Juan Mata mit Chelsea und Spanien. 1988 gewannen Hans van Breukelen, Ronald Koeman, Berry van Aerle und Gerald Vanenburg mit PSV Eindhoven und den Niederlanden. 1964 spielte Luis Suarez für Inter Mailand und Spanien im Endspiel. 2000 kam Nicolas Anelka im EM-Finale nicht zum Einsatz, Christian Karembeu saß bei beiden Endspielen – für Real Madrid und Frankreich – auf der Bank.
Cristiano Ronaldo
142 Tore fielen in den 51 EM-Spielen, je fünf davon erzielten der Tscheche Patrik Schick sowie Cristiano Ronaldo. Der Portugiese (36) hat aber ein Tor mehr vorbereitet, weshalb er offiziell der Torschützenkönig ist. Alle Treffer erzielte er innerhalb des Strafraums, zwei mit links, drei (per Elfer) mit rechts. Sein elf Jahre jüngerer Rivale traf viermal innerhalb des Strafraums und erzielte das denkwürdige Tor gegen Schottland aus 50 Metern.
Marcus Danielson
Der Schwede ist der böse Bube, er hat in vier Einsätzen ein Mal die Rote und ein Mal die Gelbe Karte gesehen. Der Tritt des 32-jährigen China-Legionärs gegen das Knie des Ukrainers Artem Besedin war auch das hässlichste Foul der EM.
Insgesamt sahen vier weitere Spieler rot – der Niederländer De Ligt, der Schweizer Freuler und die zwei Waliser Ampadu und Wilson. Ein sechster Spieler musste vorzeitig vom Feld – der Pole Grzegorz Krychowiak mit Gelb-Rot. Österreich liegt mit sechs Gelben Karten (Alaba, Arnautovic, Bachmann, Dragovic, Hinteregger und Lainer) im Ranking der braven Buben auf dem geteilten achten Platz.
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