Sonderflug wegen 260 Kilometern: Harsche Kritik am DFB

Sonderflug wegen 260 Kilometern: Harsche Kritik am DFB
Das deutsche Nationalteam reiste im Flieger von Stuttgart nach Basel. DFB-Direktor Bierhoff kündigt an "uns zu hinterfragen"

Der Deutsche Fußballbund (DFB) und die Nationalmannschaft sehen sich nach den ersten beiden Spielen der UEFA Nations League mit heftiger Kritik konfrontiert. Grund dafür sind allerdings weniger die bescheidenen Auftritte gegen Spanien (1:1) und in der Schweiz (1:1), vielmehr können viele die Reisevariante des Teams nicht nachvollziehen.

Der Troß war nämlich im Charterflieger von Stuttgart nach Basel gereist. Dabei beträgt die Entfernung zwischen diesen beiden Städten lediglich 260 Kilometer. Eine Anreise per Zug wäre der Mannschaft nicht nur zumutbar, sondern vor allem auch viel umweltfreundlicher gewesen, monierten die Kritiker in den Sozialen Netzwerken.

Am Montag sah sich der DFB zu einer Reaktion veranlasst.  „Wir können die kritischen Stimmen nachvollziehen und nehmen die entstandene Diskussion zum Anlass, uns zu hinterfragen, wie wir künftig die wichtigen Aspekte Umwelt und Nachhaltigkeit stärker in unseren Planungen und Entscheidungen berücksichtigen können“, meinte Direktor Oliver Bierhoff, der allerdings auch zu bedenken gab. „In der Vorbereitung auf die beiden Länderspiele hatten wir uns vollkommen auf die Hygienesicherheit für die Mannschaft und optimale Voraussetzungen konzentriert, die körperliche Regeneration der Spieler zu gewährleisten“, sagte Bierhoff. Dafür sei der Flieger die bessere Wahl als Bus oder Bahn gewesen.

Im UEFA-Hygieneprotokoll wird den Mannschaften ausdrücklich zum Schutz vor Corona-Infektionen die Nutzung von Charterflügen nahegelegt - unabhängig von der zurückzulegenden Distanz.

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