"Music Sessions #53". Der Titel klingt harmlos, vielleicht ein bisschen technokratisch. Doch auf den Text kommt es an. "Ich spiele nicht in deiner Liga, deshalb bist du jetzt mit einer zusammen, die dir ebenbürtig ist", singt eine verlassene Frau. Aber eine selbstbewusste, verlassene Frau. Es singt Shakira, die von ihrem Partner Gerard Piqué betrogen wurde. Der 35-jährige spanische Fußballstar und der 45-jährige kolumbianische Popstar sind seit Juni getrennt.
"Du hast einen Ferrari gegen einen Twingo eingetauscht, eine Rolex gegen eine Casio", singt Shakira. Piqué antwortete trotzig: "Wir haben uns mit Casio in der Kings League darauf geeinigt, uns zu sponsern. Casio ist eine großartige Uhr, sie hält ein Leben lang."
Die neue Partnerin des Spaniers soll Anfang 20 sein, Clara Chia Marti heißen und in Piqués Sporteventfirma als Praktikantin arbeiten. Shakira: "Sie hat den Namen einer guten Person, clara, (klar), es ist nicht so, wie es klingt."
Welt- und Europameister
Piqué, der im November seine Karriere überraschend beendet hatte, verkaufte sich stets als kickender Elon Musk, als katalanischer Jeff Bezos. Piqué spielte seit einem Intermezzo bei Manchester United ab 2008 bei Barcelona, er wurde mit Spanien Welt- und Europameister. Sein Vater Joan Piqué ist erfolgreicher Rechtsanwalt und Geschäftsmann. Seine Mutter Montserrat Bernabéu ist Direktorin eines bekannten Krankenhauses in Barcelona. 2010 lernte Gerard Piqué den kolumbianischen Popstar beim Dreh für das Musikvideo zum Lied "Waka Waka (This Time for Africa)", den offiziellen Song der Fußball-WM, kennen. 2013 wurde der erste Sohn geboren, 2015 folgte der zweite.
Piqué trat seit 2017 regelmäßig bei großen Poker-Turnieren auf und räumte einmal 130.000, ein anderes Mal 350.000 Euro Preisgeld ab. Er lernte an der Seite von Shakira bei einem Dinner in den USA Hiroshi Mikitani kennen, japanischer Milliardär und Chef des Konzerns Rakuten, eines der größten Internetunternehmen der Welt. Rakuten war nicht nur jahrelang der weltgrößte Onlinehändler für Elfenbein und Walfleisch, sondern hat mittlerweile überall auf der Welt Internetfirmen aufgekauft. Rakuten war Leibchensponsor bei Barcelona. Wichtiger für Geschäftsmann Piqué: Mikitani war auch bei der Gründung der Sport- und Medieninvestitionsgruppe Kosmos im Jahr 2017 dabei.
Das Unternehmen spielte nicht nur eine Rolle beim Verkauf des spanischen Supercups nach Saudi-Arabien. Mit dem Konsortium sollte der Tennis-Davis-Cup von Grund auf reformiert werden. Kosmos versprach dem Weltverband ITF drei Milliarden Dollar für die kommenden 25 Jahre. Nun ist aber nach fünf Jahren Schluss. Im Rückblick wirken Piqués so visionär vorgetragene Präsentationen wie ein einziger großer Bluff.
Gerard Piqué scheint erstmals in seinen 35 Lebensjahren das Glück verlassen zu haben. Shakira wird in ihrem Song konkreter: "So viel Zeit im Fitnessstudio, trainiere doch vielleicht auch mal deinen Kopf ein bisschen."
Shakiras Schulden
Sie zeigt sich selbstbewusst: "Eine Wölfin wie ich ist nichts für Typen wie dich." Aber auch selbstkritisch, denn sie spart sich selbst nicht aus: "Du hast mich verlassen, mit deiner Mutter als Nachbarin, der Presse vor der Tür und den Schulden beim Finanzamt." In Spanien steht ihr ein Prozess bevor, weil sie Steuern in Höhe von 14,5 Millionen Euro hinterzogen haben soll.
Piqué hat schon wieder eine neue Geschäftsidee: die Kings League. Als es am 1. Jänner losging, hatte er "Gänsehaut", stolz verkündete er auf Twitter den Start. Dabei messen sich in Barcelona zwölf Fußballmannschaften auf dem Kleinfeld, die Team-Präsidenten sind Internet- und Fußball-Stars wie Weltmeisterkollege Iker Casillas oder der ehemalige argentinische Profi Sergio Agüero.
Es bleibt offen, ob die Liga ein Hit wird – wie der Song seiner Ex. Shakiras Lied wurde auf dem Youtube-Kanal des argentinischen Produzenten Bizarrap in den ersten drei Tagen mehr als 100 Millionen Mal aufgerufen und soll sofort rund 21 Millionen Euro eingebracht haben.
(kurier.at, best)
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Aktualisiert am 16.01.2023, 09:24
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