Schöne Bescherung: Top-Klub PSG feuert Trainer Tuchel

Ligue 1 - Paris St Germain v Olympique Lyonnais
Der deutsche Coach habe vergangene Nacht von seiner Entlassung erfahren, hieß es in den Medien.

Paris Saint-Germain hat Thomas Tuchel zu Weihnachten offenbar den Trainerstuhl vor die Tür gestellt. Laut Medien kam das Aus in der Nacht zum Heiligabend – nach einem 4:0-Sieg und bemerkenswert offenen Aussagen in einem Interview. Sechs Monate vor dem Ende seines Vertrages ist die Amtszeit des 47 Jahre alten deutschen Trainers beim französischen Meister demnach beendet.

Tuchel stand in seinen zweieinhalb Jahren bei PSG dicht davor, dem ambitionierten Klub den ersehnten ersten Triumph in der Champions League zu bescheren. Das 0:1 im Finale gegen den FC Bayern München verhinderte im August in Lissabon den erstmaligen Sprung auf Europas Thron, auf den die Klubführung aus Katar so hofft.

Laut Informationen des Senders RMC Sport und der Zeitung Le Parisien zufolge soll der Argentinier Mauricio Pochettino – zuletzt Trainer von Tottenham Hotspur –- Nachfolger von Tuchel werden. Der 48-Jährige spielte einst für PSG.

Siegen und fliegen

Die Verantwortlichen hätten Tuchel in der Nacht zum Donnerstag über ihre Entscheidung informiert, berichtete L'Equipe. Am Mittwochabend gewann PSG noch 4:0 gegen Racing Straßburg, belegt aber in der Ligue 1 derzeit nur Platz drei, einen Punkt hinter dem Top-Duo Olympique Lyon und OSC Lille. Gegen Lyon gab es zuletzt eine 0:1-Heimniederlage, in Lille ein 0:0. In der Champions League erreichte PSG als Sieger in einer umkämpften Gruppe vor RB Leipzig und Manchester United das Achtelfinale.

„Das muss man dann manchmal feiern im engsten Team, um nicht verbittert zu werden“, wurde Tuchel in einem Interview zitiert. „Widerstände machen dich auch während deiner Karriere stärker, weil du lernst, damit umzugehen. Du lernst den Biss zu zeigen, kommst aus dem Selbstmitleid heraus.“

Er hatte in dem Interview eingeräumt, dass er manchmal die Wertschätzung für die Leistungen seiner Mannschaft vermisse. „Wir hatten nie so das Gefühl, dass wir die Leute jetzt auch mal überzeugt haben und sie unsere Leistung anerkennen. Es macht einen auch manchmal ein bisschen traurig oder sauer“, räumte der einstige Coach des FSV Mainz 05 und von Borussia Dortmund ein, der zweimal Meister mit PSG wurde und insgesamt sechs Titel gewann.

Spannungen

Die Entscheidung, sich von Tuchel zu trennen, hätte der Klub angeblich schon zuvor getroffen, hieß es bei L'Equipe. Obwohl es immer wieder Spekulationen gab, das Verhältnis zu Sportdirektor Leonardo sei nicht spannungsfrei, scheint der Schritt nun überraschend. Nach dem Sieg gegen Straßburg zeigte sich Tuchel sehr glücklich über die Leistung. Er wünschte sich für das kommende Jahr, dass alle Spieler seines Kaders gesund sind und zur Verfügung stehen. „Wenn das der Fall ist, sind wir konkurrenzfähig. Ich bin jeden Tag da, um meine Mannschaft zu unterstützen.“ Nicht mehr ...

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