Schmerz und Hoffnung: Wie Rapid in Florenz das "Wunder" schaffen will
Das Wort "Wunder" fällt bei der Reise nach Florenz im Rapid-Flieger noch öfter als nach dem 1:0 im Play-off-Hinspiel. Das hängt mit den Ereignissen in der Vorbereitung auf das Rückspiel gegen Fiorentina (20 Uhr) zusammen.
Wie der schwere Weg in die Conference League genommen werden soll:
- Was ist vor dem Abflug nach Florenz passiert?
"Ein Schock", sagt Geschäftsführer Steffen Hofmann zum Ausfall der Routiniers Guido Burgstaller, 34, und Thorsten Schick, 33. Bei Burgstaller, der bislang seinen Körper perfekt einschätzen konnte, sind die Schmerzen an der Leiste nicht wie von ihm erwartet nach dem Kurzeinsatz gegen die WSG verschwunden. Schick kämpft schon länger mit Wadenproblemen.
Die Option, die Schlüsselspieler fitzuspritzen, war für Trainer Zoran Barisic keine: "Dann haben sie eine Folgeverletzung, fehlen sechs Monate und ihre Karrieren sind vorbei."
- Wie baut Barisic um?
Für rechts hinten gibt es mit Moritz Oswald, der nach hinten rücken wird, nur noch eine Option. Für ganz vorne gibt es drei (Strunz, Mayulu oder der umfunktionierte Flügel Grüll) – dass eine davon die Lücke von Burgstaller schließen könnte, wäre aber eine ähnlich große Überraschung wie ein Aufstieg.
- Wie legt es Rapid an?
"Nur verteidigen und hinterherlaufen wird nicht reichen", weiß Barisic, der trotz der Ausfälle den Mut vom 1:0 einfordert: "Wir werden gegen dieses Top-Team Probleme haben, wollen uns aber durchsetzen, Geschichte schreiben und das Wunder von Florenz schaffen."
- Was erwartet Rapid in Florenz?
Dass ausgerechnet "La Viola" zum ersten italienischen Europacup-Opfer von Rapid werden könnte, gilt bei der Fiorentina als ausgeschlossen. Trainer Italiano wird wieder seine bestmögliche Elf aufbieten, um den Rückstand schnell zu drehen.
Aber auch beim Finalisten der vergangenen Saison läuft nicht alles rund: Mit dem 2:0 zur Pause war Fiorentina gegen Lecce auf dem besten Weg, die Tabellenführung in der Serie A zu verteidigen. Aber die Gäste holten noch ein 2:2, Fiorentina ist also auch noch nach einer Führung verwundbar.
Barisic: "Wir müssen im Kopf darauf vorbereitet sein, dass in diesem Spiel sehr viel passieren kann."
- Um wie viele Millionen geht es beim Aufstieg?
Garantiert ist das Startgeld mit knapp drei Millionen. Eine noch größere Summe würde mit den drei Heimspielen und Punkteprämien eingespielt werden. Aktuell ist bei Rapid "nur" die Liquidität gesichert, um bis zum Saisonende alle Gehälter zahlen zu können.
Mit Zusatzgeldern könnte noch in Transfers und in vorzeitige Vertragsverlängerungen investiert werden.
- Was passiert noch am Transfermarkt?
Für Markus Katzer und seinen Assistenten Rene Gartler stehen noch zwei heiße Tage an. Bis Freitagmitternacht können bei der Bundesliga Spieler angemeldet werden. "Wir haben uns auf möglichst alle Varianten vorbereitet", sagt Katzer.
Die oberste Priorität hat eine Leihe eines Innenverteidigers als Cvetkovic-Ersatz. "Es gibt mehrere Kandidaten", betont Katzer. Ein heißer Tipp ist der frühere niederländische Teamspieler Terence Kongolo. Der 29-jährige Linksfuß könnte von Fulham ausgeliehen werden.
Bei Marco Grüll sieht es – Stand Mittwochabend – nach einem Verbleib aus.
Mögliche Investitionen in einen neuen rechten Verteidiger hängen eng mit dem Erreichen der Gruppenphase zusammen.
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