Fast zwei Jahre ist es her, dass Serienmeister Salzburg im Europacup gegen einen Gegner aus einer der Top-4-Ligen Europas gewinnen konnte. Am 14. März 2019 wurde Napoli 3:1 besiegt, aber nach der 0:3-Auswärtsniederlage kam trotzdem das Aus im Achtelfinale der Europa League. Munas Dabbur, Fredrik Gulbrandsen und Christoph Leitgeb trafen. Alle drei haben die Salzburger längst verlassen.
Seither gab es zehn Duelle gegen Klubs aus Spanien, England, Deutschland und Italien. Es setzte neben zwei Remis acht Niederlagen. Gut, da waren mit Liverpool und Bayern auch zwei regierende Champions-League-Sieger als Gegner dabei. Aber es wird Zeit, dass diese Misserfolgsserie endet.
Schon heute (21 Uhr) gibt es die Chance dazu. Mit dem FC Villarreal gastiert der aktuell Tabellensechste der spanischen La Liga im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinales in Salzburg. Es ist das Duell der Klubs, die seit der Gründung 2009 die meisten Spiele in der Europa League bestritten haben. Rekordhalter Villarreal hält bei 79 ausgetragenen Partien, Salzburg bei 72.
Neue Ausgangslage
Die Vorzeichen für das insgesamt dritte Aufeinandertreffen mit Villarreal im kleineren Europacup-Bewerb (2009 gewann Salzburg beide Gruppenspiele, 2015 wurden beide Sechzehntelfinalpartien verloren) haben sich seit der Auslosung Mitte Dezember verändert.
Vor Weihnachten steckten die Salzburger noch in einer veritablen Krise, drei von fünf Spielen waren im Dezember verloren gegangen. Viel besser war damals die Form von Villarreal. Die Spanier waren von Ende September bis Weihnachten 19 Pflichtspiele in Serie ungeschlagen geblieben.
Im Jahr 2021 sieht das anders aus. Während die Salzburger alle sechs Partien im Jänner und Februar gewonnen haben, steckt jetzt der Gegner in einem sportlichen Tal fest. In der Liga wartet die Mannschaft von Trainer Unai Emery seit fünf Spielen auf einen Sieg, dazu ist man im Viertelfinale der Copa del Rey gegen Levante ausgeschieden.
Spanischer Favorit
Trotzdem geht Salzburg nicht als Favorit in das Duell der Runde der letzten 32 Teams. Aber die Chancen sind zuletzt gestiegen. „Villarreal hatte ein bisschen Ärger die letzten Wochen, aber sie haben so viel Qualität im Team und einen super Trainer. Sie sind ganz sicher bereit“, glaubt Jesse Marsch.
Salzburgs Trainer muss allerdings in der Verteidigung umstellen. Mit dem gesperrten Andre Ramalho und dem verletzten Max Wöber fehlt die Standard-Innenverteidigung. Mit Albert Vallci, Oumar Solet und Enock Mwepu stehen dem US-Amerikaner drei personelle Optionen zur Verfügung. „Alle drei sind sicher bereit für solch eine Aufgabe“, meinte Marsch, der auch offenließ, ob er die Abwehr als Vierer- oder als Dreierkette auflaufen lassen wird. Egal, für welche taktische Variante und Spieler er sich auch entscheiden wird – es wird eine Salzburger Premiere ohne Generalprobe sein.
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