Regelschulung: Bei der U-21-EM gilt der Videobeweis

Ratgeber: Schiedsrichter Harald Lechner schulte das U-21-Team.
Schiedsrichter Lechner erklärte den Teamspielern Chancen und Tücken des VAR.

Schiedsrichter bekommen selten Applaus von Fußballern. Manchmal ist das Klatschen der Kicker gar als Hohn gemeint und wird vom Referee nicht gerne gesehen. Gelb oder gar die Rote Karte sind dann die Folge.

Im U-21-Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf wurde ebenfalls einem Schiedsrichter applaudiert. Aber einheitlich von allen Spielern und von Herzen kommend. In Absprache mit ÖFB-Sportdirektor Schöttel war Österreichs Bester eingeladen worden: Harald Lechner hatte für die U 21 einen Vortrag gebastelt und erntete im Teamhotel Beifall.

Lechner berichtete aus eigener Erfahrung – er war bei der U-21-EM 2017 selbst im Einsatz – und aus professioneller Distanz über den Videobeweis. Spätestens, wenn Österreichs Spiele gegen Serbien (17. Juni), Dänemark (20.) und Deutschland (23.) live auf ORF 1 übertragen werden, fällt es auf: Bei der EM kommt der VAR erstmals bei ÖFB-Partien zum Einsatz. „Das verändert das Spiel mehr als viele glauben“, berichtet der FIFA-Referee.

Als Beispiel: Die Assistenten sind angehalten, im Zweifel die Fahne nicht zu heben. Ein Tor könnte nach einem übersehenen Abseits noch durch den Videoassistenten annulliert werden. Wenn aber ein falsches Abseits geahndet wurde, ist die Chance vorbei – VAR hin oder her.

„Das Spiel wird dadurch schneller. Einige Details, die Spiele entscheiden können, verändern sich“, weiß Lechner. Teamchef Werner Gregoritsch war für Lechners Einschätzungen dankbar. Denn nur drei Spieler, die im Trainingslager dabei waren, wussten bereits, was beim VAR wirklich Sache ist: Die Deutschland-Legionäre Danso, Friedl und Baumgartner.

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