Nach Salzburgs 1:1 bei Sturm: Ein "Skispringer" mit der Punktlandung
„Es war das erwartete Spiel mit brutaler Intensität, mit dem Kampf um den zweiten Ball, man hat gesehen, dass diese beiden Mannschaften bis zum Schluss um den Titel kämpfen werden", sagte Salzburg-Trainer Thomas Letsch nach dem 1:1 bei Meister Sturm Graz. "Wir gehen auch als Tabellenführer in die Länderspielpause", merkte der Deutsche noch an. Besonders beeindruckt war Letsch aber von einem Spieler.
Der erst 19-jährige Innenverteidiger Jannik Schuster bot bei den Grazern eine ausgezeichnete Leistung. Und hatte die Kontrolle über den Luftraum. Nicht nur weil er erst bei 1,90 Metern zu wachsen aufhörte. "Er hat eine enorme Sprungkraft", sagt Letsch. "Aber das ist kein Wunder, immerhin stammt er aus einer Skisprung-Familie."
Ein Blick ins Familienalbum: Großvater Willy war bereits beim ÖSV, Bruder Jonas ist es derzeit, 2022 und 2023 holte er jeweils WM-Gold bei den Junioren mit der Mannschaft. Am erfolgreichsten war aber Vater Werner Schuster. Nicht als aktiver, ein zweiter Platz beim Weltcup in Sapporo 1987 war das beste Resultat, aber als Trainer. Der mittlerweile 56-jährige gebürtige Vorarlberger war von 2008 bis 2019 erfolgreicher Bundestrainer der deutschen Skisprung-Nationalmannschaft. Heute ist er TV-Kommentator.
Der Tiroler Jonas Schuster kam 2020 aus Mieming (Bezirk Imst) zu den Salzburgern, über die Jugend kam er zum Farmteam Liefering, sein Einsatz in Graz war der sechste von Beginn an und der achte überhaupt in der "Einserwäsch" der Bullen, die ihn im Frühjahr hochgezogen haben. Nach einigen Abgängen bzw. Verletzungen war er plötzlich Innenverteidiger Nummer Nummer drei im Kader. "Sensationell, wie er jetzt schon spielt", sagt Letsch.
"Man muss immer dranbleiben"
"Wenn man mir das vor der Saison gesagt hätte, wäre ich sehr überrascht gewesen. Mit der Zeit hat sich das gut entwickelt. Wenn ich meine Chance bekommen habe, habe ich sie genützt", sagt "Springer" Schuster, der aber nicht abhebt. "Durchgesetzt hat man sich nie, ich muss immer dranbleiben."
Jetzt klappt alles gut, vor allem in Graz am Sonntag. "Wir sind deutlich besser mittlerweile gefestigt. Jacob (Rasmussen, Anm.) und ich verstehen uns gut hinten. Aber es verteidigen elf Spieler, jeder läuft zurück, wenn wir den Ball verlieren. Wir sind ein Team", sagt Schuster.
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