Real gegen Atletico: Ein Jubiläum mit schlechten Vorzeichen

Real gegen Atletico: Ein Jubiläum mit schlechten Vorzeichen
Real bestreitet als erster Klub Europas sein 500. Spiel in der Königsklasse. Im Achtelfinale gegen den Stadtrivalen ist man von Verletzungen geplagt und von Sperren bedroht.

Real Madrid bestreitet ein Jubiläum. Das Achtelfinal-Hinspiel am Dienstag gegen Stadtrivale Atlético Madrid (21 Uhr, live Sky) ist das 500. Spiel der Königlichen in der Champions League. Real ist der erste Klub, der diese Marke erreicht, kein Wunder, hat man doch so viele Titel gewonnen wie kein anderer Klub (15) und stand demzufolge auch öfter als alle anderen im Endspiel (18 Mal). Doch auch an Siegen (301) und Toren (1.101) ist das Weiße Ballett die Nummer eins Europas.

Allerdings: Die Vorzeichen, dass sich am Dienstag ein weiterer Erfolg dazugesellt, stehen nicht wirklich gut. Es ist die entscheidende Phase der Saison, die nun beginnt. Auch für Real Madrid, das nicht nur seinen Titel in der Champions League verteidigen, sondern auch in der spanischen Liga wieder ganz nach vorne will und dazu im Cup-Halbfinale steht.

Doch ausgerechnet in dieser Phase zwickt und drückt es bei Real an allen Ecken und Enden. 21 Verletzungen hat man im Kalenderjahr 2025 zu verzeichnen, hat die Madrider Sporttageszeitung Marca errechnet. Vor dem Hinspiel gegen Atlético hat man seit Jahreswechsel bereits vier Partien mehr bestritten als der Konkurrent.

Das ist der Preis, den man nun dafür bezahlen muss, dass man in der Ligaphase der Champions League Punkte liegen hat lassen (etwa gegen Lille) und zuletzt ein Play-off gegen Manchester City spielen musste. Dazu kam der spanische Supercup im Jänner mit Halbfinale und Finale, inklusive Flugreise nach Saudi-Arabien. Die Spieler von Atlético Madrid legten derweil die Beine hoch.

„Ein bandagiertes Real“, titelte das Blatt am Tag vor dem ersten Aufeinandertreffen im Estadio Santiago Bernabéu, der Heimstätte von Real. Dani Carvajal, Eder Militao, Jesus Vallejo und Dani Ceballos fehlen wegen Verletzungen. Österreichs Topstar David Alaba wurde zuletzt am Samstag gegen Betis etwas angeschlagen ausgewechselt. Sein Einsatz ist ebenso fraglich wie jener seines Innenverteidiger-Kollegen Antonio Rüdiger. Dazu kommt die Sperre von Jude Bellingham, der im Play-off-Rückspiel gegen Manchester City seine dritte gelbe Karte im laufenden Bewerb gesehen hat.

Das allseits bekannte Geschick von Starcoach Carlo Ancelotti in Sachen Rotation ist außer Kraft gesetzt. Der Italiener muss in den Ring werfen, was er noch hat. Vor allem in der Defensive.

Atléticos Serie

Und dann kommt da noch ein Gegner, der im Moment besonders schwer zu knacken ist. Atlético kassierte in den jüngsten 26 Pflichtspielen nur eine Niederlage. Zuletzt gab es einen 1:0-Sieg über den Tabellenvierten Bilbao. In der Liga fehlt nur ein Zähler auf Leader Barcelona. Real hat man bereits auf Platz drei verdrängt, und im Cup steht man im Semifinale, wo es zuletzt ein 4:4 im Hinspiel gegen Barça gab. Ob Atlético nun gegen Real Favorit sei? „Ich verstehe die Suche nach einem Favoriten nicht“, sagt Trainer Diego Simeone. „Real ist ein großer Rivale, den wir respektieren, aber wir kennen auch unsere Stärke.“

Zu all dem gesellt sich die „gelbe Gefahr“, der sich Real stellen muss in diesen beiden Partien. Nach der Sperre für Bellingham im Hinspiel wären fünf Spieler der Königlichen im Falle einer weiteren Verwarnung dann im Rückspiel nächste Woche gesperrt. Das betrifft Eduardo Camavinga, Endrick, Luka Modric, Aurélien Tchouaméni und Antonio Rüdiger. Und nebenbei Trainer Carlo Ancelotti selbst, der sich daher wohl hüten wird, den Schiedsrichter zu kritisieren. Bei Atlético sind mit Stürmer Correa und Verteidiger Giménez nur zwei Spieler aufgrund zweier gelber Karten vorbelastet.

Dasselbe Thema hat am Dienstag auch Marcel Sabitzer, der mit Dortmund auf OSC Lille trifft. Der BVB befindet sich vor dem ersten Duell im Aufwärtstrend. Seit dem Heim-0:0 gegen Sporting Lissabon und dem damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale holten die Gelb-Schwarzen in der Bundesliga zwei Siege ohne Gegentor.

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