Nur eine Konstante ist geblieben: Andreas Ulmer. Der 37-jährige Salzburg-Kapitän wird am Sonntag (17 Uhr) als einziger Spieler sieben Jahre später wieder in der Startelf stehen.
„Das wird, wie so oft gegen Rapid, wieder ein enges und intensives Match. Die Rapidler sind gut ins Frühjahr gestartet und werden das bestätigen wollen“, sagt der linke Verteidiger vor seinem 400. Spiel in der Bundesliga.
Barisic kann sich noch gut an sein bislang letztes Duell mit Salzburg als Rapid-Trainer 2016 erinnern – und an die Schlüsselrolle von Ulmer: „Nach einem sehr schönen Tor von Louis Schaub waren wir dem Sieg nahe, aber Caleta-Car hat noch einen Standard vom Andi verwertet.“
Der Wieder-Rapid-Trainer outet sich im KURIER-Gespräch als Ulmer-Fan: „Andi ist ein außergewöhnlicher Spieler mit einer unglaublichen Karriere. Ich habe größten Respekt vor seiner Leistung, dem Charakter und wie er als Sportsmann auftritt.“
Ob Salzburgs Serie gegen Rapid mit 16 Pflichtspielen ohne Niederlage gegen Barisic schwerer zu verteidigen sein wird? Ulmer: „Diese Serie wollen wir sehr gerne fortsetzen, aber dafür brauchen wir wieder eine hoch konzentrierte Leistung.“
Barisic schätzt den Gegner ähnlich wie 2016 ein: „Red Bull hatte über all die Jahre extrem viel Qualität. Der Kader war damals etwas erfahrener, dafür ist jetzt der Wiederverkaufswert noch höher.“
Keine Rapid-Kontinuität
Trotz der vielen Verkäufe ist die Kontinuität höher als bei den Grünen. Von den durch Barisic damals eingesetzten Rapidlern ist nur noch Christopher Dibon im Kader, Steffen Hofmann ist mittlerweile Geschäftsführer.
In Salzburgs Startelf standen hingegen auch Alexander Walke und Bernardo. „Ich bin überrascht, dass bei uns noch so viele Spieler mit dabei sind“, wundert sich Ulmer, der sich vor seinem 50. Duell mit Grün-Weiß an eines besonders gerne erinnert: „Das 7:2 im Juni 2020. Da haben wir nicht nur exzellent gespielt, sondern auch tolle Tore erzielt. Nur schade, dass damals keine Zuschauer dabei sein durften.“
Die Umbrüche bei Rapid kündigten sich bereits nach dem 1:1 an. Sportdirektor Müller dachte über eine Verpflichtung des späteren Teamchefs Foda (damals bei Sturm) nach.
Barisic sagt: „Das habe ich nicht mitbekommen, aber ich habe komische Tendenzen wahrgenommen.“
So wurde der Mannschaft vor dem 1:1 ein Motivationsvideo vorgespielt. Barisic: „Um die sogenannte Mentalität zu steigern. An sich waren solche Videos immer Sache des Trainerstabs, aber da wurden plötzlich andere im Verein aktiv. Gut gemeint, aber ich habe es nicht verstanden.“
"Auf den Popsch gefallen"
Dabei hatte Barisic schon in der Endphase des Stadionbaus gewarnt: „Euphorisch sollen die Fans sein – aber wir müssen bescheiden sein, hart arbeiten, nach außen andere Zielsetzungen präsentieren als intern. Das wurde nicht gehört, wir sind hart auf den Popsch gefallen. Aus Euphorie wurde Enttäuschung.“
Und knapp vor der Stadioneröffnung musste Barisic dann tatsächlich gehen. Um mit Nachfolger Büskens Salzburg als Meister abzulösen. Das ging bekanntlich komplett schief.
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