Rapid verliert bei der Admira

Ein Heimkehrer entschied die Sonntagspartie: Benjamin Sulimani, im Winter aus Norwegen in die Südstadt zurück gekommen, stach als Joker gegen Rapid. Nach einer Stunde eingewechselt, jubelte der Stürmer beim 2:1-Erfolg noch zwei Mal. Zuerst versenkte er eine Schwab-Flanke direkt (78.), dann behielt der 25-Jährige im Konter die Übersicht (89.).
Während sich die Admira trotz der fünf Minuspunkte sukzessive vom Tabellenende absetzt, vergaben die Hütteldorfer die große Chance, sich sechs Punkte von Europacup-Konkurrent Austria zu entfernen. Der Druck wächst vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten Grödig am Samstag im Hanappi-Stadion, der momentan vier Zähler vor den Grün-Weißen liegt.
"Alte" Rapidler
In der Südstadt lief die bisher älteste Rapid-Mannschaft (26 Jahre im Schnitt) dieser Saison ein, gegen Grödig wird es eine besonders junge sein: Mit Branko Boskovic und Steffen Hofmann fehlen die beiden Routiniers gesperrt. Der Grund dafür war (nach 65 ausgeglichenen, wenig aufregenden Minuten) ein gelungenes Dribbling von Stefan Schwab gegen Christopher Dibon, der Maximilian Hofmann aus der Derby-Elf verdrängt hatte. Boskovic wollte noch retten, heraus kam Rot wegen Torraub an Schwab und ein Elfmeter für die Admira. Hofmanns Kritik daran brachte ihm seine fünfte Gelbe Karte ein.
Den vom Gefoulten ausgeführten Strafstoß hielt allerdings der starke Jan Novota (68.). Nach 77 Minuten war in Unterzahl sogar die Führung der Gäste nah: Dibon verfehlte aus zwei Metern das verwaiste Tor.
Boyd-Tor zu spät
Im Gegenstoß startete die große Sulimani-Show. Rapid kam Sekunden vor dem Abpfiff nur noch zum Anschlusstreffer. Getroffen hat der erst im Finish eingewechselte Terrence Boyd. Ohne den Joker hatten die vier variablen Offensivkräfte an der Position des Mittelstürmers zumeist vorbei rotiert.
Weil der schlechte Rasen einen ungebetenen Mitspieler abgab, hatte Rapid mehr lange Pässe als gewohnt geschlagen. Doch wie im Abschluss fehlte die Präzision: Burgstaller vergab vor (41.) und nach der Pause (60.) die besten Chancen. Trainer Zoran Barisic bemängelte nur die fehlende Effizienz, „sonst war die Leistung gut“.
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 5.461 Zuseher, SR Muckenhammer
Tore: 1:0 (78.) B. Sulimani
2:0 (89.) B. Sulimani
2:1 (94.) Boyd
Admira: Kuttin - Zwierschitz, Windbichler, Schösswendter, Auer - Ebner - Ouedraogo (69. D. Toth), Thürauer (94. Pranjic), Schwab, Domoraud - R. Schicker (60. B. Sulimani)
Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Petsos, Boskovic - S. Hofmann (89. Wydra), Schaub (82. Boyd), G. Burgstaller - Sabitzer (79. Starkl)
Rote Karte: Boskovic (66./Torraub)
Gelbe Karten: Domoraud bzw. S. Hofmann, Wydra
Zoran Barisic: "Ich habe ein gutes Bundesligaspiel gesehen, eine gute Rapid-Mannschaft, der ich zu ihrer Leistung gratuliere. Wir können uns nur eines vorwerfen, die Chancenverwertung. Es ist eine bittere Niederlage, das Glück war nicht auf unserer Seite. Die Präzision hat beim letzten Pass gefehlt, aber wir können erhobenen Hauptes die Südstadt verlassen."
Walter Knaller: "In der ersten Hälfte ist es uns nicht gelungen, richtig ins Spiel zu kommen, da war Rapid besser. Nach dem Seitenwechsel sind wir dichter gestanden, haben mehr Balleroberungen gehabt und sind bessere Konter gefahren. Der Spielverlauf war auch für uns. Wir sind aber weiterhin im Abstiegskampf. Die Mannschaft hat aber sehr viel dazu gelernt und ich bin daher positiv gestimmt."
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