Reise-Chaos bei Rapid: Warum die Entscheider in Mostar dabei sind
Ein langer Reisetag: Um 10.30 Uhr brachen Grgic, Kara und Demir (v. re.) auf, um doch erst abends in Mostar anzukommen.
Diese Spielvorbereitung passt zum katastrophalen Europacup-Herbst von Rapid.
Auf das Schneechaos in Polen mit stundenlanger Suche nach einem geräumten Rasenplatz für das Abschlusstraining vor dem Abschiedsspiel von Peter Stöger gegen Rakow (1:4) im November folgt vor dem letzten Auftritt 2025 eine noch mühsamere Reise zum Abschiedsspiel von Stefan Kulovits als Interimscoach.
Rapid-Interimstrainer Kulovits
Die Rapidler mussten aufgrund des Schlechtwetters in Mostar bereits in Dubrovnik landen, in Kroatien auf einen Bus warten und nach stundenlanger Fahrt auf der Küstenstraße an der Grenze nach Bosnien in einen anderen Bus umsteigen, um abends noch am Ort des finalen Auftritts in der Conference League (21 Uhr, Canal+) anzukommen.
Letzte Chance
„Wir werden aktiv und offensiv spielen, um uns doch noch mit einem Sieg zu verabschieden“, sagt Kulovits. Bleibt es bei den null Punkten, wäre es eine historische Blamage: 2024 kam Petrocub (nach einem 0:3 gegen Rapid) als 36. in der Ligaphase auf zwei Zähler, der LASK hatte einen mehr.
„Ich schätze Mostar so stark wie Banja Luka ein“, sagt Kulovits über den Gegner, der mit einem Sieg fix im Play-off wäre.
Gegen die Landsleute aus Banja Luka setzte sich Rapid übrigens im Achtelfinale im Frühjahr knapp nach Verlängerung durch.
Verzichtet werden muss auf Seidl (gesperrt) und Bolla (krank).
Ungewöhnlich an der – extrem mühsamen – Anfahrt ist die höchst prominente Besetzung der Reisegruppe. Von Präsident Alexander Wrabetz über das halbe Präsidium bis zur versammelten Geschäftsführung ist alles mit, was bei Rapid Entscheidungen treffen kann.
Warum die Vereinsspitze nach dem frühzeitigen Europacup-Aus noch kollektiv verreist? Weil entscheidende Gespräche anstehen.
Rapid-Präsident Alexander Wrabetz
Viel Diskussionsstoff
Steffen Hofmann sah es zuletzt „als die große Frage“, ob die aktuelle Ausrichtung des Vereins angepasst werden sollte. Guido Burgstaller argumentierte im Sky-Podcast ähnlich und vermisste „Ankerspieler“ im Kader.
Wie vom KURIER berichtet wird die laufende Trainersuche personell breiter aufgestellt, während bei den Entscheidungen für Klauß und Stöger sich Sportchef Markus Katzer noch frühzeitig festgelegt hat.
Zu klären ist nach den Vorgesprächen mit Kandidaten auch, welcher Spielstil im Detail 2026 verfolgt werden soll. Für einen lupenreinen Pressing-Stil à la Red Bull in der Hochblüte dürfte es im Klub keine Mehrheit geben.
Nach der Rückkehr aus Bosnien soll es persönliche Treffen mit den Kandidaten der Short-List geben.
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