Geduld zahlte sich aus
Denn der Klub hat Sollbauer mehrmals mitgeteilt, dass er sich einen anderen Arbeitgeber suchen kann, weil er aufgrund der Schwächen im Spielaufbau als Nr. 4 im Innenverteidiger-Ranking nicht mehr viele Einsätze bekommen werde. Sportdirektor Markus Katzer hatte dem Routinier im Sommer einen ablösefreien Abgang nahegelegt: „Es gab auch einige Interessenten“. Der Kärntner antwortete aber: „Ich werde schon zu meinen Einsätzen kommen“ – und er sollte recht behalten. Sechs Mal stand er in der Liga im Kader, drei Mal in der Startelf.
Im Winter waren dann alle Beteiligten einig, dass Sollbauer auch in seinem letzten Halbjahr wertvoll sein könnte. „Ich bin nicht hier, um meinen Vertrag auszusitzen, werde weiter Gas geben und auf mich aufmerksam machen“, sagte Sollbauer im Trainingslager in Belek.
Passend dazu stand der Rechtsfuß als einziger Rapidler an einem Tag in zwei Partien in der Startelf – gegen Szeged und Legia Warschau, weil Hofmann kurzfristig erkrankt war. Sollbauer verteidigte insgesamt 115 Minuten mit der Erfahrung von 466 Profispielen schnörkellos.
Im Sommer 2022 war er ablösefrei aus Dresden gekommen, doch im heißen Herbst (Vaduz!) verbrannte er sich via Sky die Lippen. Nach dem zehnten Einsatz in der Startelf kritisierte der frühere Barnsley-Legionär Trainer Feldhofers Rotation: „Ich war im Ausland, habe dort auch jeden dritten Tag gespielt. Wir haben gespielt, solange es ging. Das ist wichtig, um gewisse Mechanismen reinzubekommen.“ Daraufhin musste der Ex-WAC-Kapitän öfters zuschauen.
Sollbauer blieb ruhig und betonte: „Ich bin aber keiner, der Unruhe stiftet, weil die Mannschaft steht über allem und auch der Erfolg des Vereins.“ Auch der gut dotierte Vertrag sprach gegen einen vorzeitigen Abschied.
Jetzt kann Rapid froh darüber sein. Trainer Robert Klauß sagt: „Ich habe im Winter mit Sole offen über seine Situation gesprochen und er nimmt die Situation super an. Dass er öfters auf der Tribüne gesessen ist, liegt daran, dass mit nur 18 Spielern im Matchkader nur ein Innenverteidiger auf der Bank Platz hat. Wir wissen alle, dass wir uns auf ihn verlassen können.“ Katzer ergänzt: „Respekt dafür, wie professionell sich Sollbauer auch gegen Ende seiner Vertragslaufzeit präsentiert!“
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