Gegenstände und auch Pyrotechnik wurden Richtung Exekutive geworfen. Schiedsrichter Gishamer wartete zu, Rapid-Geschäftsführer Hofmann und besonders Hartberg-Präsidentin Annerl versuchten, die Lage zu beruhigen.
Annerl deeskalierte
Annerl sagte auf Sky: „Es wurde mir von vernünftigen Leuten erklärt, dass Kinder und Alte mit Pfefferspray besprüht wurden. Das hat für eine weitere Eskalation gesorgt. Die Polizei hat aber sicher nicht grundlos gehandelt.“
Nach einem weiteren Aufwärmen ging es dann mit 45 Minuten Verspätung los.
Hofmann erkannte zur sportlichen Krise, „dass wir in einer sehr heiklen Situation sind“ und erklärte grundsätzlich, „dass wir überhaupt keine Gewalt im Stadion sehen wollen.“
Von Schuld freisprechen konnte der Rapid-Boss – der mitten im Geschehen noch versuchte, die Eskalation zu verhindern – die Anhänger aber nicht: „So wie ich das mitbekommen habe, hätte die Situation von beiden Seiten anders gelöst werden sollen. Auch von Fan-Seite.“
Insgesamt gab es acht Verletzte und vier Verhaftungen.
Block-Sperre mal 3?
Die Sichtung und Einordnung der Vergehen wird länger dauern. Gegen den GAK ist noch nicht mit direkten Folgen zu rechnen.
Fix ist, dass den Hütteldorfern erneut eine Strafe droht.
Besonders heikel: Drei Heimspiele ohne Fans im Block West drohen, weil diese Derby-Strafe von 2024 auf Bewährung noch gilt.
Im Urteil aus dem Herbst, das von Rapid angenommen wurde, heißt es:
"SK Rapid: Heimfansektorsperre für drei Spiele (bedingt auf 24 Monate nachgesehen) sowie 150.000 Euro Geldstrafe wegen Verletzung der Sicherheit, missbräuchlicher Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen und diskriminierender Sprechchöre."
Diese Strafe wurde übrigens auch für die damalige Auswärtsmannschaft Austria ausgesprochen. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Hütteldorfer nicht darauf hoffen dürfen, verschont zu werden, weil die Ausschreitungen auswärts passierten.
"Nur" in der Meistergruppe gültig
Kurioserweise könnte Rapid die Strafe mit Verspätung absitzen - denn die drei Spiele mit Sektorsperre wurden bewusst für Spitzenspiele ausgewählt. Konkret nennt der Strafsenat als Gegner: "FK Austria Wien, FC Red Bull Salzburg, SK Puntigamer Sturm Graz oder LASK".
Im unteren Play-off würde sich die Sperre also nach hinten verschieben - kommende Saison würde die Sanktion dann schlagend werden.
Kein Ausweichen vom Block erlaubt
Auch ein "Ausweichen" der Fanszene ist nicht erlaubt, urteilte der Senat: "Im Falle einer Heimfansektorsperre werden aus Sicherheitsgründen auch gegenüberliegende Sektoren gesperrt. Der Gästesektor darf in diesem Fall nicht für Heimfans benutzt werden und der Heimverein muss dafür Sorge tragen, dass die Bildung eines alternativen Fansektors auch in den übrigen Teilen des Stadions unterbunden wird."
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