Am letzten September-Sonntag begeben sich die Styrian Panthers für einen Fahrtkostenzuschuss von 5 Eura wieder nach Wien, darauf hoffend, den steirischen Landsmann und Trainer Christian Ilzer mit Sturm Graz gegen Rapid verlieren zu sehen.
Mit dem Rapid-Virus infiziert
Panthers-Obmann, Roland Friedrich, 46, hatte sich Anfang der 90er („Damals wegen Andi Herzog“) mit dem Rapid-Virus infiziert.
So sehr, dass er seine Frau, eine Triathletin, von der GAK- zur Rapid-Anhängerin „umerzog“; dass er den Eingangsbereich seines Hauses mit den großen Buchstaben SCR versah, die jedem Besucher signalisieren, dass hier, nur fünf Gehminuten von der slowenischen Grenze entfernt, eine symbolische Zweigstelle des Sportclub Rapid existiert.
„Hier regiert der SCR“ wird gebrüllt im prallvollen Hütteldorfer Block West, den der grünweiße Edelfan aus der grünen Mark einen Schmelztiegel aller Gesellschaftsschichten nennt. Dort sitzt Friedrich mit seinen Panthern am Rand von Österreichs größter Hardcore-Fantribüne, staunt über Choreografien, applaudiert zu Sprechchören mit.
Von aggressiven Tönen und feindseligen Transparenten aber distanziert er sich. Und Gewaltbereiten, sagt der ausgebildete Sommelier, müssten Verein und Liga kräftigst einschenken, sprich – im Extremfall – zehnjähriges Stadionverbot erteilen. „Das ist leider die einzige Sprache, die solche Radikale verstehen.“
Ungleich lieber redet der Fanklub-Obmann über Erfolgserlebnisse. In einem Atemzug mit dem Europacup-Semifinalkrimi 1996 (als Feyenoord geschlagen wurde) fällt ihm dazu das 1:0 im heurigen Sommer über Fiorentina ein. „Weil das mit elf Österreichern gelungen ist.“
Womit Rapid für 90 Minuten auch auf internationaler Ebene außergewöhnlich war. Beim Champions-League-Auftakt kam in dieser Woche kein einziger der 32 Klubs ohne Legionär aus.
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