Warum Rapid-Co-Trainer Seper im Cup in Oberwart ein Heimspiel hat

Co-Trainer Daniel Seper erklärt eine Spielstrategie.
Im ÖFB-Cup tritt Rapid um 19 Uhr in der Oberwarter Heimat von Standardtrainer Seper an. Beim Fünften der Ostliga wird ein Volksfest mit 6.000 Fans veranstaltet.

Im Juni 2021 lief ein Rapidler für Oberwart ein – in einem Spiel gegen Rapid. Ähnliches ist am Mittwoch ab 19 Uhr (ORF Sport+ live) in der zweiten Runde im ÖFB-Cup auszuschließen. 

„Das war für mich ein besonderer Tag und eine echt coole Sache“, erinnert sich Daniel Seper an ein 3:0 (oder 0:3, je nachdem) samt Hagel-Gewitter. Der gebürtige Oberwarter bekam vom damaligen Rapid-Trainer Didi Kühbauer grünes Licht, noch einmal zum endgültigen Karriereende, das Oberwart-Dress zu tragen. Obwohl der burgenländische Landsmann bereits im Jahr 2020 Seper nach Hütteldorf geholt hatte.

Start als Videoanalyst

Der heute 35-Jährige, der nicht nur für seinen Stammverein, sondern auch für den Wiener Sport-Club in der Regionalliga Ost gespielt hatte, stieß als Videoanalyst zu Rapid, arbeitete sich zum Co-Trainer hoch, ist für die Offensivstandards zuständig und wird auch heute mit Chefcoach Peter Stöger über die letzten Details für den Pflichtsieg gegen den Fünften der Ostliga beraten.

„Ich habe fünf Minuten vom Stadion entfernt unser Haus gebaut, mein Vater und mein Bruder sind bei jeder Partie von Oberwart und im Vorstand sitzen Freunde und ehemalige Mitspieler“, erzählt Seper. „Es ist also ein echtes Heimspiel – auch wenn keine Zeit für Spaß bleibt, weil die Oberwarter ein verjüngtes, richtig gutes Ostliga-Team stellen. Viel besser als zu meiner Zeit.“

Vor Sepers Zeit wurde im Inform-Stadion sogar Zweitliga-Fußball geboten. „Dann war lange die Landesliga das Höchste der Gefühle“. Aber in den vergangenen Jahren wurde kräftig investiert, auch in direkter Nachbarschaft: „Ein Schulcampus, das Krankenhaus, neue Tennisplätze, ein Kunstrasenplatz und die Anpassung des Stadions für eine mögliche Rückkehr in die 2. Liga“, zählt Seper im KURIER-Gespräch auf, wohin die burgenländische Reise mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptmann Doskozil führen soll.

Ein Fußball-Fest mit 6.000 Fans 

Heute wird vor 6.000 Fans Volksfeststimmung herrschen: „So ein Spiel hab’ ich in meinen 35 Jahren noch nicht erlebt.“

Zur Warnung der französisch-sprachigen Gruppe bei Rapid, die mittlerweile zur zweitgrößten Fraktion bei den Profis angewachsen ist, darf sich Seper auch ein paar Worte auf Französisch zutrauen: „Auf unseren vielen Reisen häng’ ich mich mit Büchern rein, um mein Schulfranzösisch aufzubessern. Noch ist es nicht fließend.“

Eine deutliche Steigerung ist bei den Offensivstandards, die Seper verantwortet, zu erkennen. In der Vorsaison haderte der Oberwarter noch, warum es meistens „nur“ im Europacup mit den ruhenden Bällen funktionierte.

Neue Methoden für die Standards

Einerseits sind starke Schützen dazugekommen, andererseits überrascht Seper auch mit einem neuen Detail: „Wir haben spezielle Fangnetze wie im Football besorgt, um mit den Schützen noch besser die Zielregion üben zu können.“

Und Chefcoach Stöger ist es auch wichtig, dass selbst in englischen Wochen wie dieser genug Zeit bleibt, damit Seper Standardsituationen üben lassen kann. „Wenn wir das aktuelle Niveau und die Torausbeute über die gesamte Saison halten könnten, wären wir sehr zufrieden.“

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