Die richtige Stimmung für eine Europacup-Nacht

Rapid präsentiert sich zumindest vor dem Rückspiel gegen Tripolis gut aufgestellt.

Sogar die Botschaft auf dem T-Shirt des Trainers war am Tag vor der Partie gegen Tripolis kein Zufall. „Weakness is not an option“, also „Schwäche ist keine Option“ stand auf dem Leiberl von Zoran Barisic. Die Gäste aus Griechenland sollten durchaus wissen, was sie heute (20.30 Uhr/ORFeins live) im Quali-Rückspiel zur Europa League zu erwarten haben.

Auch die öffentlichen Aussagen schienen gut abgestimmt. Barisic gab den Einpeitscher, der das Publikum ins Europacup-Boot holt: „Auf uns wartet nach dem 1:1 ein gefährlicher, sehr gut organisierter Gegner. Bei uns sollten Geist und Physis in Einklang stehen. Wenn dann noch die Fans die letzten Prozente aus uns herausholen, können wir es schaffen.“

Brian Behrendt verkörperte nach der besten Woche seiner noch jungen Karriere das neugewonnene Selbstvertrauen: „Ich wusste immer, was ich kann. Aber dass die Bombe so schnell platzen wird, hätte ich nicht geglaubt. Wir haben als Mannschaft die Power, um jeden Gegner kaputtzulaufen.“ Ein weiteres Weitschusstor wie gegen Sturm wäre keine Überraschung: „Wenn ich das Tor treffe, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Ball auch im Netz landet.“

Und Sportdirektor Helmut Schulte warnte mit der Erfahrung von drei Jahrzehnten im Profifußball: „Die Fans sollen die positive Stimmung ausleben. Aber im Verein muss ich vor ausufernder Euphorie warnen. Wir haben noch gar nichts erreicht.“

Heute Abend und am Sonntag im Derby gegen die Austria werden in Hütteldorf zwei Wegweiser eingeschlagen. Ist diese junge, erfrischende Truppe schon reif für einen Erfolgslauf? Oder wird es noch bei einzelnen Highlights wie dem 4:2 in Graz bleiben? Barisic weiß, wie er nach Rückschlägen eingreifen könnte: „Die Erinnerung an den Sieg gegen Sturm in Unterzahl wandert in unsere Schatztruhe. Wenn wir sie brauchen, holen wir sie dort wieder raus.“

Drucksituation

Der forsche Norddeutsche Behrendt, der durch einen Jobwechsel des Vaters vom HSV nach Wien kam (und blieb, als die Eltern wieder übersiedelten), ist zuversichtlich: „Weil nach dem Cup-Aus keiner die Nerven weggeworfen hat und wir jetzt weiter sind.“ Der 21-Jährige wird diesmal in der Innenverteidigung beginnen, da Boskovic wieder fit genug ist, um davor das Spiel zu machen. Der 33-Jährige ist einer der wenigen, die für Rapid finanziell so wichtige Partien schon gewonnen haben. Besonderen Druck verspürt Barisic aber nicht: „Druck haben wir bei Rapid immer.“

Seit Sommer 2011 rückten zwölf Amateure zu den Profis auf, zehn davon stehen im aktuellen Kader von Rapid:

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