Zwei Gesichter bei der Premiere

01.08.2013 Fussball, Fussball, Euroleague, Tripolis, Griechenland Asteras Tripolis - Rapid Wien Chance: Jan Novota, Christos Lisgaras, Pablo De Blasis, Christopher Trimmel Copyright Agentur DIENER / actionimages / Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Ersatzgeschwächte Rapidler gefielen beim 1:1 gegen Tripoli nur eine Hälfte lang.

Die späte Beginnzeit von 21.30 Uhr Ortszeit zahlte sich im griechischen Sommer aus. Bei angenehmen Temperaturen startete Rapid gegen Asteras Tripolis in die Europa-League-Saison. Dass Trainer Zoran Barisic bei seiner internationalen Premiere dennoch ins Schwitzen kam, lag an den Personalproblemen der Hütteldorfer.

Nach insgesamt sechs Ausfällen kamen fünf Europacup-Debütanten zum Einsatz. Das war nach der Pause stärker zu spüren, als die Gäste mit viel Glück das 1:1 über die Zeit brachten. Am Donnerstag beim Rückspiel im Hanappi-Stadion wird für den finanziell wichtigen Einzug ins Play-off eine Steigerung sowie ein Ende der Verletzungsmisere nötig sein.

„Ich bin mit der Leistung zufrieden. Asteras hatte aus dem Spiel keine Chance, wir haben unsere leider vergeben. Von uns sind nur zu viele Standardsituationen zugelassen worden“, sagte Barisic.

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GREECE SOCCER UEFA EUROPA LEAGUE
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Fussball, Euroleague, Asteras Tripolis - Rapid Wie
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Deutsche Festspiele

Weil es Boskovic im Rücken zwickte, kam es zu einer Premiere in der 114-jährigen Vereinsgeschichte: das Mittelfeld der Wiener wurde durchwegs von Spielern mit deutschem Akzent gebildet. Die beiden Europacup-Debütanten Behrendt (mit 16 vom Hamburger SV übersiedelt) und der starke Petsos (ein in Leverkusen aufgewachsener Grieche) sicherten für Hofmann ab. „Von deutschen Tugenden will ich aber lieber noch nicht sprechen“, meint der deutsche Sportdirektor Schulte. Nach der Auswechslung des Würzburgers Hofmann (in seinem 50. internationalen Rapid-Spiel) war der älteste verbliebene Feldspieler 26 Jahre.

Auch im Angriff bot Barisic neben Burgstaller zwei in Deutschland geborene Spieler auf: den Legionärs-Sohn Schaub (aus Fulda) und den in Bremen aufgewachsenen US-Teamspieler Boyd. Sabitzer musste daher wie gegen Wiener Neustadt lange auf der Bank Platz nehmen.

Das 4:0 in der Liga hatte Asteras-Coach Tsiolis tief beeindruckt. Um Offensivverteidiger Trimmel zu stoppen, setzte er seinen Star Caffa auf die Bank und bot lieber zwei gelernte linke Verteidiger auf. Die Anfangsphase gehörte klar den spritzigeren Rapidlern. Hofmann vergab die erste große Chance (5.), Boyd die zweite (16.). Daraufhin wurden die Asteras-Anhänger ruhiger und die 400 mitgereisten Rapid-Anhänger hatten Stimmhoheit.

Standardfrage

Bis zur 27. Minute. Einem unnötigen Foul von Schaub folgte eine Freistoßflanke, die Boyd unterschätzte. Zisopoulos spritzte dazwischen und verwertete aus kurzer Distanz die erste Möglichkeit – 1:0. Alte Fußballerregel: Ist eine Mannschaft wie jene von Tripolis nach nur zwei Tests vor dem Ligastart noch nicht eingespielt, kann sie immer noch aus Standards gefährlich werden.

Rapid antwortete mit wütenden Angriffen. Schaub wollte seinen Fehler ausbessern und schoss drüber (29.). Boyd wollte seinen Fehler ausbessern – und traf aus einem scharf, aber unplatziert geschossenen Elfmeter – 1:1 (32.). Der Mittelstürmer hatte den Strafstoß nach einem Corner selbst herausgeholt.

Zur Pause musste auch noch der am Schultereck-Gelenk verletzte Dibon raus. Sein Ersatz Maximilian Hofmann hatte vor seinem Europacup-Debüt als Erfahrungswert eine (!) Bundesliga-Minute vorzuweisen. Es war also keine Überraschung, dass Asteras mit dem eingewechselten Caffa das Kommando übernahm und bei Standards stets gefährlich war. Rapid bettelte um ein Gegentor, Boyd (auf der Linie/57.) und Novota (mit drei starken Paraden, aber Unsicherheiten in der Luft) hatten etwas dagegen. Die einzige Chance im Konter vergab Burgstaller leichtfertig (64.).

Europa-League - Qualifikation - 3. Runde, Hinspiel: Asteras Tripolis - SK Rapid Wien Endstand 1:1 (1:1). Tripolis, Theodoris-Kolokotronis-Stadium, 5.000, SR Blom (NED)

Torfolge: 1:0 (27.) Zisopoulos, 1:1 (32.) Boyd (Elfmeter)

Asteras: Bantis - Tsambouris, Lisgaris, Kourbelis, Pipinis - Zisopoulos - Navarro (72. Grazzini), Usero, De Blasis, Zaradoukas (46. Caffa) - Barrales (61. Juanma)

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon (46. M. Hofmann), Schrammel - Behrendt, S. Hofmann (68. Sabitzer), Petsos - Schaub (85. Grozurek), Boyd, Burgstaller

Gelbe Karten: Pipinis, Lisgaris, Kourbelis, Zaradoukas, Grazzini bzw. Behrendt, Burgstaller

Die Besten: Usero, Caffa bzw. Petsos, Trimmel

Rückspiel am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr/live ORF eins) im Wiener Hanappi-Stadion.

"Wir wollten ein gutes Resultat holen, das haben wir geschafft. Wir haben dem Gegner keine Chancen offeriert, sie waren nur durch Standardsituation gefährlich, wie beim Tor. Vor dem 0:1 haben wir die eine oder andere Möglichkeit ausgelassen, danach haben wir versucht weiterzuspielen. Es war eine sehr gute erste Hälfte. In der zweiten Hälfte hat es eine Drangperiode der Griechen gegeben, die haben wir aber auch schadlos überstanden. Wir hatten noch eine Chance vom 'Burgi' (Anm.: Burgstaller) und haben den ein oder anderen Angriff nicht fertig gespielt. Im Grunde genommen bin ich aber zufrieden mit der Leistung und dem Ergebnis. Wir haben ein Spiel hinter uns, noch ist nichts passiert. Einige Spieler haben ihr Debüt gefeiert und ihre Sache gut gemacht, das gibt mir Hoffnung, dass der eine oder andere Spieler heranwächst."

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