Rapid gewann bei Dundee United den Krimi im Elfmeterschießen

Ein überraschend sommerlicher Donnerstag wurde umso schottischer, je näher das Match im engen Tannadice Park rückte. Ein heftiger Wolkenbruch wurde von Hagel begleitet. Es kühlte ab, der Teilzeit-Regen sorgte bis zum Anpfiff des Rückspiels in der dritten Quali-Runde zur Conference League für eine Beschleunigung des Spielgeräts auf dem Rasen.
Es waren die passenden Umstände für die von Dundee-Verteidiger Keresztes angekündigte „Schlacht“.
Rapid holte ein 0:2 nach 45 Minuten auf, im Elfmeterschießen siegten die Wiener mit 5:4.
Überraschendes Debüt
Trainer Peter Stöger hatte überraschend Weixelbraun zum Startelf-Debüt verholfen. Rapid hatte die erste Großchance, Antiste schoss aus 17 Metern haltbar, das tat Kucherenko (8.). Fast perfekt war ein Drehschuss des Franzosen – daneben (12.). Danach hatten die spritzigeren Schotten die erste gute Chance, Watters köpfelte daneben.
Nach 25 Minuten und einem Stellungsfehler von Weixelbraun machte es der Mittelstürmer besser: Die perfekte Flanke von Ferry köpfelte Watters ins Eck – 1:0.
In einem weiter hektischen Match ging es hin und her. Bollas Versuch wurde gehalten (35.). Ein Sapsford-Solo endete erst im Strafraum. Die Attacke von Raux-Yao wurde zurecht vom VAR zum Elfmeter erklärt. Watters behielt wieder die Nerven – 2:0 gegen offensichtlich geschockte Rapidler (42.).
Sehr viel Offensive
Stöger reagierte mit Kara und Radulovic sowie dem Wechsel auf ein 4-4-2, um im siebenten Versuch doch noch den ersten Sieg auf schottischem Boden schaffen zu können. Gegen Dahl hielt Kucherenko stark (55.).

Erstmals drückte Rapid wie in Wien an. Das 2:1 war die logische Folge: Janis Antiste köpfelte nach einer Ecke, abgefälscht landete der Ball im Netz (63.).
Bolla hatte das 2:2 auf dem Fuß (66.). Mit Wurmbrand als fünftem Offensivspieler gab es Hollywood.
Mit einer unglaublichen Parade hielt Kucherenko gegen Ercan Kara den Vorsprung fest. Nach Wurmbrand-Flanke jubelte der Joker dann mit den 500 mitgereisten Fans über seinen Volley zum verdienten 2:2 (77.).
Es ging in die Verlängerung, der Rapid-Druck war weg. Nach einem Cvetkovic-Fehler rettete Hedl gegen Stirton stark (100.). Dann kam mit Mbuyi noch ein Stürmer, als letzter Neuer Grgic (111.).
Auffallend müde waren beide Teams. Karas Kopfball in der 122. Minute hätte das Elfmeterschießen verhindern können. Es sollte im 333. Europacupspiel das erste für Rapid werden. Bei Rapid trafen alle fünf Schützen. Bei Dundee scheiterte nur einer.
Der Play-off-Gegner heißt Györ durch ein 2:0 (nach 1:2) gegen AIK Stockholm.
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