Ralf Rangnick zur Vienna? „Das wäre die allergrößte Freude“

Die zweite Bundesliga könnte sich nicht attraktiver aus der Winterpause zurückmelden als mit dem Schlager Admira gegen Vienna, der Tabellenführer bittet am Freitag (20.30 Uhr) in der Südstadt den Dritten zum Tanz. Nur die Admira beschäftigte sich ernsthaft mit dem Aufstieg, nun befinden sich beide Teams im Titelkampf.
Die Döblinger hatten 2021 die Vision 2026 ausgerufen, nun wurde der Aufstieg in die oberste Spielklasse zur Mission deklariert. Sollte dies schon diesen Sommer gelingen, würde man auf der Hohen Warte gerne nach Höherem streben, wie Vizepräsident Roland Schmid bestätigt. „Der Auftakt gegen die Admira ist schon ein Schlüsselspiel, dem ich entgegen fiebere.“
Sport Talk mit Roland Schmid
Die Entwicklung, so Schmid auf kurier.tv, stimme. „Die Mannschaft ist eine eingeschworene Truppe, Sportdirektor Andi Ivanschitz macht das gemeinsam mit Trainer Mehmet Sütcü, Roman Kienast und Patrick Kostner sensationell.“ Nach holprigem Start in die Liga stabilisierte die Vienna die Leistungen und kletterte bis auf Rang drei, was allerdings nicht gleichbedeutend mit einer Erstliga-Tauglichkeit ist.
„Man müsste schon noch an Stellschrauben drehen. Der Aufstieg wäre schon möglich, aber für mehr Nachhaltigkeit wäre im Sommer der eine oder andere Schritt nötig“, meint der 48-Jährige.
Stadionsuche
Aber nicht nur sportlich, sondern auch infrastrukturell muss die Vienna fit für ganz oben werden. Die geschichtsträchtige Hohe Warte ist als Naturarena in die Jahre gekommen und müsste für die Liga adaptiert werden. „Das ist ein langwieriges Thema. Seit 1894 hat die Vienna auf der Hohen Warte Fußball gespielt. Die Gespräche sind gut, aber sie dauern nur.“ Selbst wenn die Stadt Wien morgen grünes Licht für einen Umbau gäbe, würde die Hohe Warte im Sommer 2026 noch nicht Erstliga-tauglich sein.

Die Frage aller Fragen in Blau-Gelb: Auf den sportlichen Aufstieg verzichten, oder doch ein temporäres Ausweich-Quartier suchen? „Da gibt es das klare Bekenntnis, dass wir Sport vor Infrastruktur stellen. Wenn wir aufsteigen können, wollen wir das. Und dann brauchen wir Übergangsvarianten.“
Schmids Traum wäre natürlich das Allianz Stadion von Rapid, wo er mit seinem Unternehmen IMMOunited als Partner den Doppelpass spielt. Da aber auch Rapid II das Stadion nutzt, fällt der Westen Wiens als Möglichkeit weg. „Die Auswahl an Stadien in Wien ist überschaubar. Dann könnte man in die Generali Arena gehen, zudem gibt es noch das Happel-Stadion oder die Südstadt. Es gibt jedenfalls Gespräche in alle Richtungen“, so Schmid.

Austausch mit Rangnick
Die langfristigen Pläne für die Hohe Warte sehen ein Fassungsvermögen zwischen 5000 und 8000 Zuschauern vor. „Vielleicht wären wir dann der erste Klub, der allein durch die Abos ausverkauft ist“, lacht Schmid, der in der Vergangenheit auch Kandidat für die ÖFB-Präsidentschaft war und einen engen Kontakt zu Teamchef Ralf Rangnick pflegt.
Der Deutsche führte einst als Mastermind Hoffenheim in die Deutsche Bundesliga. Könnte sich ein ähnliches Projekt in Wien-Döbling wiederholen? „Es wäre die allergrößte Freude, Rangnick für die Vienna zu gewinnen. Aber seine Aufgabe beim ÖFB ist die größere und wichtigere.“ Nachsatz des Fußballfans Roland Schmid: „Über Ratschläge von Ralf Rangnick würde ich mich dennoch freuen.“
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